20.08.2019

Nie wieder slicen

golftime
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Sabana Crowcroft erklärt, weshalb so viele Golfer slicen und zeigt, welche Übung dabei hilft, der ungeliebten Kurve Lebwohl zu sagen.

Sabana Crowcroft, PGA Professional, Ex-Tourspielerin, Management -Trainerin, Gründerin von KAGAMI

Sehr viele Spieler kämpfen mit dem Slice. Der Fehlschlag ist so etwas wie die Volkskrankheit unter Golfern. Aufgrund der großen sowohl physischen als auch mentalen Anforderungen an den Golfschwung ist das jedoch nicht weiter verwunderlich. Nur bei wenigen Sportarten wird verlangt, dass man seitwärts am eigenen Körper vorbeispielt, und hier liegt meiner Ansicht nach der Kern des Problems: Da wir den Schläger mit unseren Händen halten, scheint es für unseren Intellekt logisch, dass wir unsere Hände und Arme maximal nutzen, um den kleinen Ball so weit wie möglich vorwärts zu bewegen. Dazu kommt, dass unsere Gedanken einen enormen Einfluss auf die zum Schlagen notwendige Feinmotorik ausüben. Wir müssen nur denken „Schlage den Ball kraftvoll“ und unser Körper führt dies auf die ihm bekannte Weise aus. So ist es kein Wunder, dass Golf ein sehr frustrierender Sport sein kann! Anfänger, aber auch erfahrene Golfer, setzen beim Schwung mehr ihren Oberkörper als ihren Unterkörper ein, sodass Hüften und Beine nur „mitgehen“, anstatt an der Bewegung mitzuarbeiten. Daraus resultiert ein Slice oder ein Pull.

Zu dominante Hände und Arme haben oft einen Pull oder Slice zur Folge

Hosentaschen ziehen nach vorne!

Sie brauchen ein mindestens zwei Meter langes Seil und jemanden, der Sie bei dieser Übung unterstützt. Befestigen Sie das Seil an Ihrer rechten Gürtelschlaufe.

Ihr Helfer sollte etwas versetzt hinter Ihnen in Ihrer Spielrichtung stehen und das ende des Seils halten, sodass Sie ihn bei Ihrem Durchschwung nicht mit Ihrem Schläger treffen. Starten Sie den Rückschwung und halten Sie oben an. Ihr Partner zieht dann sanft am Seil und gibt dadurch den Hüften und beinen den Impuls für den Abschwung. Lassen Sie Ihre Arme eher dieser Bewegung folgen, als dass diese selbst aktiv werden. Dadurch entsteht eine kleine Verzögerung. Während Ihre Hüften aktiv am Abschwung beteiligt sind, werden Ihre Arme automatisch nach innen zum Körper fallen: Dies ist es, was einen Slice oder Pull verhindert.

Der mentale Schlüssel

Je stärker Sie den Ball schlagen wollen, desto mehr werden automatisch Arme und Hände beim Abschwung aktiv sein. Dies löst aber einen Slice von außen nach innen aus und die Reichweite Ihres Schlags wird verkürzt. Statt sich auf die Entfernung und auf das Schlagen des Balls zu fokussieren, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das fühlen des Schwungs im Jetzt und auf die oben beschriebene Kagami-Übung. Dadurch werden Sie den Ball von innen mit einem rechtwinkligen Schlägerkopf treffen, woraus gerade Schläge und größere Flugweiten resultieren. Seien Sie jedoch geduldig mit sich und dieser neuen Bewegung, denn sie wird sich zunächst komisch anfühlen. Damit Ihr Gehirn neue Synapsen ausbilden und die Bewegungskoordination „finetunen“ kann, braucht es viele Trockenübungen: Üben Sie daher erst einmal auf der Driving Range ohne Ball.

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