09.10.2020 | 09:05

Sind Rangefinder sinnvoll?

Michael Hearn
Michael Hearn

Sind Rangefinder sinnvoll oder nicht? Dieser Frage geht PGA Teaching Pro-Michael Hearn vom GC Velderhof nach. Der Engländer hat einen Langzeit-Check durchgeführt und analysiert die Ergebnisse.


Durch eine Regeländerung im Jahr 2006 wurde der Einsatz von neuartigen Entfernungsmessgeräten im Golfsport erlaubt. Ich habe als „unverbesserlicher Traditionalist“ erst befürchtet, dass die Fähigkeit der Golfer, selbstständig die Entfernung einschätzen zu können, als Geschick verloren gehen könnte.

Um festzustellen, ob genau das passiert, habe ich – mehr aus Neugier als aus einer wissenschaftlich belegbaren Studie heraus – eine Langzeituntersuchung durchgeführt:

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Ich habe sämtliche Mitglieder unserer Golfmannschaften (also erfahrene Spielerinnen und Spieler), einzelne interessierte Schüler und zusätzlich viele Teilnehmer von Gruppenunterricht – insgesamt rund 200 Personen – über einen längeren Zeitraum und bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen gebeten, verschiedene Entfernungsziele zu schätzen.

Hierbei habe ich festgestellt, dass die regelmäßigen Nutzer von GPS- oder Lasergeräten fast ohne Ausnahme die Entfernungen sehr gut einschätzen konnten. Zu meiner Überraschung sogar besser als die Personen, die bisher keine Messgeräte eingesetzt und sich nur auf ihr geschultes Auge und Gefühl verlassen haben.

Allerdings haben wir während der Tests auch klar erkennen können, dass auch diese Spieler ihre Einschätzungstoleranz innerhalb von 20 Minuten drastisch verbessert haben, indem sie die von mir genannten Daten des Messgerätes nutzten, um ihre bisherige Vorstellung von Entfernungen durch Training zu präzisieren.

Rangefinder sinnvoll? Eigentlich nur Vorteile

Aus Golflehrersicht ergibt sich für den Hobbygolfer durch den Einsatz von Messgeräten – trotz meiner anfänglichen Skepsis – eine enorme Verbesserungschance. Die Fähigkeiten, die Entfernung genauer einzuschätzen und auch das Umfeld bewusster wahrzunehmen, wird durch die Längenkontrolle ungemein geschärft.

Laser-Messgeräte erfassen ganz unproblematisch, schnell und ohne die Mitspieler zu stören, die angepeilte Bahn. Sie übermitteln sämtliche sinnvollen Angaben wie zum Beispiel den Abstand bis zum Fairway-Bunker oder dem Fairway-Ende.

Im Fokus: Rangefinder lassen das Ziel genau anvisieren
Im Fokus: Rangefinder lassen das Ziel genau anvisieren

 

Solche Geräte bedürfen zwar ein wenig der Übung, bis man sie ruhig halten kann. Aber dafür erhält man die Information direkt. Ein weiterer positiver Aspekt ist der hilfreiche Einsatz des Monocle-Displays, wenn das Sehvermögen durch Sonneneinstrahlung oder Regen eingeschränkt ist.

Manche Spieler empfinden die Handhabung als zu auffallend und theatralisch. Für diese Personen sind dann eher andere Messgeräte zu empfehlen, wie z. B. diese Variante: eine GPS-Armbanduhr (könnte zum Beispiel unverzichtbar werden, wenn es um die Orientierung auf einem fremden Platz geht). Sie verbleibt unauffällig am Handgelenk und ist sehr akkurat.

Hierbei sollte aber berücksichtigt werden, dass sie zu Beginn vielleicht ein bisschen kompliziert in der Handhabung sind. Und zudem das kleine Display möglicherweise etwas gewöhnungsbedürftig ist. Für Personen mit einer Sehschwäche führen die vielen winzigen Zahlen möglicherweise zu Verwirrung.

Golf-Softwareentwicklungen wie die Handy-App bieten eine Alternative oder Ergänzung zu beiden oben vorgestellten Geräten.

 

SINNVOLL Golf-Apps mit zahlreichen Analyse-Features – setzen aber den Handy-Einsatz voraus
SINNVOLL Golf-Apps mit zahlreichen Analyse-Features – setzen aber den Handy-Einsatz voraus

Fazit

Alle Geräte haben ihre Berechtigung und sind eine Bereicherung für Ihr Golfspiel. Ich persönlich bevorzuge das Laser-Entfernungsmessgerät, weil es überall – auch auf der Range – einsetzbar ist.

Und zudem sind sie auch keinem Internet „Freezing“ ausgesetzt oder von der GPS-Technologie abhängig ist.

Info: www.michaelhearngolf.com

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1 Kommentar

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  1. T. Schaak sagt:

    Statt einfach zu spielen, wird immer erst dann das Messgerät vorgeholt und ewig gemessen. In einem Viererflight summiert sich das gern auf eine Stunde Verlust über 18 Löcher. Schnelle Spieler kriegen die Krise, wenn sie dann hinter solch langsamen Trupps spielen müssen. Denn selten werden sie durchgelassen. Wo also drei bis dreieinhalb Stunden über 18-Lochplätze eigentlich das Maß der Dinge sind, vergehen dann durchaus fünf Stunden und mehr. Auch die Einführung von „Ready Golf“ konnte solcher Art Trödelei nicht abhelfen. Ein Lob auf die Golfanlagen, bei denen schon Schilder aufgestellt sind, wieviel Zeit an den Bahnen maximal vergangen sein sollte, und bei denen dies durch die Marshals kontrolliert wird!
    Zudem: Wer ist solch ein Profi, dass durch die bloße Kenntnis der Entfernung zur Fahne die Performance dramatisch und bei jeder Runde nachhaltig gesteigert wird? Die Außentemperatur, das Wetter generell, meine eigene Tagesfitness hat alles Einfluss auf die Weite…
    Und wirklich absurd wird es, wenn man schon – oder besser noch – Leute zehn Meter vor dem Grün mit ihren Apparaten hantieren sieht! Also: Investiert lieber in eure Schwungtechnik als in Elektronik!

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