22.03.2018

Wie geht locker schwingen?

Wie geht locker schwingen? Sich selbst eine Chance geben
Dr. Christian Haid
Dr. Christian Haid

Wie geht locker schwingen? Golf ist eine eigenartige Sportart. Man benötigt weder sehr viel Kraft noch extreme Ausdauer, und doch muss man Bewegungen über einen langen Zeitraum gut wiederholbar durchführen können.


Man benötigt Stabilität im Körper und gleichzeitig die Lockerheit für gute Schwünge. Demgemäß ist die Vorbereitung auf die Saison auch etwas anders zu gestalten als in anderen Sportarten.

Zur Grundkondition kommt man relativ leicht. Spaziergänge und Wanderungen genügen, man sollte darauf achten, dass die Zeitdauer einer Golfrunde entspricht. Leichtes Lauftraining ist ebenfalls eine Möglichkeit, die Belastungen sind intervallförmig zusetzen, da das eher golfspezifisch ist.

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Ein Stabilitätstraining ist einfach durchzuführen, es ist auch schon ein Fortschritt, wenn man lernt, seine Rumpf- und Beinmuskeln wieder koordiniert einzusetzen. Um besser vorbereitet in die Saison zu gehen, ist es schon hilfreich, mit wenigen Übungen die wichtigsten Muskelgruppen anzusprechen. Man wird dadurch zwar nicht wesentlich stärker, aber die koordinativen Fähigkeiten werden verbessert.

Wann haben Sie sich das letzte Mal schnell bewegt?

Im Golfschwung benötigen wir Bewegungsgeschwindigkeit. Wann haben Sie sich das letzte Mal schnell bewegt? Sie können im Stand laufen und das Tempo steigern, Sie können Drehsprünge machen. All das hängt von Ihrer körperlichen Verfassung ab. Beginnen Sie schnelle Drehbewegungen zu machen, wir benötigen diese für weite Schläge.

Und nun noch zur Lockerheit. Sobald Sie die Möglichkeit haben, Bälle zu schlagen, kümmern Sie sich nicht um die Schlagweite. Das führt zu Verkrampfungen. Nehmen Sie sich vor zu „blödeln“, den Schläger unkontrolliert pendeln zu lassen. Nehmen Sie sich die Freiheit, den Ball nicht gut zu treffen, erlauben Sie sich unkontrollierte Bewegungen.

Zielen Sie nirgendwo hin, Sie werden schon sehen, wo der Ball landet (grobe Ausrichtung des Körpers für die Schlagrichtung ist schon notwendig). Halten Sie den Schläger ganz locker. Sie werden spüren, dass bei gutem Ballkontakt ein wunderbares Gefühl der Leichtigkeit entsteht.

Geben Sie sich die Chance, diese Saison unverkrampft zu starten. Golf soll Freude machen, und aus der Lockerheit entstehen die schönsten Schläge. Sie werden merken, dass mit dieser Einstellung auch der Schlagrhythmus verbessert wird, denn bei minimiertem Krafteinsatz sind wir gezwungen, uns an die Schwingungsdauer des Schlägers anzupassen.

Ich wünsche Ihnen einen entspannten und freudigen Einstieg in diese Golfsaison.

Dr. Christian Haid ist Biomechaniker an der Universitätsklinik Innsbruck.

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