Dieter Worms: Von einer Vision zur Erfolgsgeschichte
Golf Club Gut Apeldör – 25 Jahre „offene Tür“
Golf Club Gut Apeldör. 2021 feiert die Anlage im hohen Norden Deutschlands ihr 25-jähriges Bestehen. Wie aus der Vision von Inhaber Dieter Worms eine Erfolgsgeschichte wurde.
Dieter Worms kann zufrieden sein. Sein „Baby“, der Golf Club Gut Apeldör, rund 60 Kilometer südlich der dänischen Grenze, läuft: Die Mitgliederzahlen und Rundengreenfees können sich mehr als sehen lassen, das angeschlossene Hotel mit 42 Zimmern und kleinem Wellnessbereich sowie das Clubrestaurant schreiben seit Jahren schwarze Zahlen.
Das ist nicht selbstverständlich heutzutage im Golf-Business. Vor allem nicht an einem so abgelegenen Ort wie Hennstedt/Dithmarschen. Aber das kommt nicht von ungefähr: Worms, Jahrgang 1946, ist zwar offiziell seit seinem 70. Geburtstag in „Rente“, hat das Tagesgeschäft abgegeben.
Dennoch ist der gebürtige Münsteraner auf Gut Apeldör – was übrigens nichts mit Äpfeln zu tun hat, sondern „offene Tür“ bedeutet – allgegenwärtig. Sei es bei der Begrüßung von Gästen im Clubhaus, im Rahmen von Events oder gerne auch mal auf dem „Bock“, wie Worms die Mäher der Anlage nennt, um die Schnittkanten der Fairways und Grüns zu trimmen. Da bleibt nicht viel Zeit fürs eigene Spiel. Immerhin 20 Runden pro Jahr schafft er dann doch noch, verrät der smarte Geschäftsmann.
Neuer Lebensabschnitt
Eigentlich hätte Dieter Worms bereits mit 47 in Rente gehen können. Damals, noch als Broker an der Londoner Metallbörse tätig, hatte er seine Anteile an einer Firma, die er mit seinem damaligen Arbeitgeber gegründet hatte, verkauft und hätte ausgesorgt gehabt.
Aber mit 47 in Rente gehen? Das kam für Worms nicht infrage. Er investierte in ein Sportgeschäft, das er mit einem Partner vier Jahre in Hamburg erfolgreich führte. Bis er schließlich erstmals mit dem Golfsport in Berührung kam. Und es war um ihn geschehen. Es kam eins zum anderen und durch einen Freund erfolgte schließlich der Kontakt zu einem Landbesitzer aus Dithmarschen, mit dem man sich auf die Gründung einer Golfanlage einigen konnte.
Das jedoch entgegen aller Vernunft und Prognosen. Eine Golfanlage an einem derart abgelegenen Ort, wirtschaftlich wie strukturell schwach aufgestellt und ohne nennenswert infrage kommende Bevölkerungsschicht. Aber dennoch:
Worms und seine Mitstreiter ließen sich nicht von ihrer Idee abbringen und 1996 eröffnete der Golf Club Gut Apeldör mit zunächst neun Löchern. Für das Design wurde David Krause ins Boot geholt, der zuvor am Umbau von Valderrama beteiligt gewesen war.
Vorzeige-Objekt
Was folgte, ist eine Erfolgsgeschichte wie aus dem Bilderbuch. Heute zählt Gut Apeldör 27 Löcher, verfügt über ein angeschlossenes Hotel und einen funktionierenden Gastronomie-Betrieb. Insgesamt knapp 90 Mitarbeiter zählt die Anlage, die inzwischen von Geschäftsführerin Tanja Hussner geleitet wird, zuvor unter anderem als Direktorin des Hamburger Nobelhotels „Elysee“ tätig.
Verantwortlich für den Golfbereich zeichnet der erst 27-jährige DGV-Betriebswirt Alexander Natürlich gab es im zeitlichen Verlauf auch einige Hürden zu meistern. So wurde nach 16 Jahren der e. V. einvernehmlich mit allen Mitgliedern aufgelöst, um schlankere Strukturen zu schaffen.
+++Passend zum Thema: ECCO Ladies Golf Day – Glory Days in Gut Apeldör+++
Auch weiß Worms um die Wichtigkeit der drei Säulen Golfbetrieb, Hotellerie und Gastronomie, die perfekt ineinandergreifen müssen, damit alles rundum gut funktioniert. „Von den drei Säulen darf keine wegfallen, sonst wird Gut Apeldör kopflastig“, sagt er und hat über die Zeit einige Weichen gestellt, um das Funktionieren der Anlage sicherzustellen.
So ist das Hotel beispielsweise investorengetrieben, die 42 Zimmer werden als Eigentumswohnungen geführt und für die Eigentümer vermietet – wenn sie nicht selbst gerade auf der Anlage verweilen. Schröder.
Klima-Aktivisten
Aber Gut Apeldör kann noch viel mehr vorweisen: Zusammen mit den Golfclubs Red Golf in Quickborn und Golf Moorfleet ist der Club mit der Organisation „Plant-My-Tree“ im April 2021 eine Klimaschutz-Partnerschaft eingegangen. Dabei geht es um bundesweite Aufforstungs-Projekte.
So fließt seit 1. April von jedem regulären Greenfee der drei Anlagen je ein Euro an die Organsiation, um Bäume zu pflanzen. „Insgesamt sollen in den nächsten drei Jahren auf einer auserkorenen Fläche von fünf Hektar in Dithmarschen pro Jahr 1.700 Bäume gepflanzt werden, also insgesamt mindestens 5.000“, so Worms.
„Durch die Aktion möchten wir einer breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, durch Golfspielen etwas für die Umwelt zu tun.“ Es scheint, als werde Dieter Worms noch lange nicht in Rente gehen. Gut so…
Info: www.apeldoer.de
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