16.07.2021 | 17:54

Marcel Siem: Bescheiden in der Spitzengruppe

Weiterhin stark: Marcel Siem
Thomas Fischbacher
Thomas Fischbacher

Marcel Siem ist vor dem Wochenende der Open Championship 2021 vorne dabei. Ein weiterer Deutscher zeigt eine Glanzleistung.


Marcel Siem hat nach der 67 zum Auftakt auch am zweiten Tag der Open Championship enorm stabiles Golf gezeigt. Der Deutsche kam unter anderem durch zwei abschließende Birdies auf die zweite 67 (-3) in Folge und liegt damit auf Tuchfühlung zu den Führenden.

78 Prozent Fairwaytreffer, 72 Prozent Grüns in Vorgabe bei 1,61 Putts im Schnitt. Es waren durchgehend sehr stabile Werte, die Siem auch am Freitag bei sonnigen und vom Wind her milden Bedingungen auf dem Linkskurs von Royal St. George’s  produzierte.

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„Meine Abschläge waren definitiv besser als gestern“, analysierte er nach der Runde. „Die Eisenschläge auf ähnlich hohem Niveau. Ich habe heute ein paar Chancen ausgelassen. Es waren gute Putts, die ich falsch gelesen habe. Auf der 17 und 18 sind dann endlich tolle Putts in der Mitte des Lochs gefallen. Das war großartig.“

Marcel Siem: „Ich muss bescheiden bleiben.“

Großartig ist auch die Geschichte des Deutschen, der seine Mission, sich zurück auf die European Tour zu kämpfen, mit einem eigenen Hashtag #mywayback in den sozialen Medien etikettiert. Die vergangenen Tage gelang dabei ein Meilenstein. Der Sieg in Frankreich auf der Challenge Tour, der Aufstieg im Ranking, die damit verbundene Qualifikation zum Major und nun: vorne dabei auf der größtmöglichen Bühne.

Vom möglichen ganz großen Wurf will Siem verständlicherweise nicht wirklich etwas hören. Er genieße den Augenblick. Den Kurzurlaub im Konzert der Großen. Ohne dabei zu vergessen, was die vergangenen Jahre spielerisch passiert ist. Aber schon auch mit der Hoffnung, dass er irgendwann wieder regelmäßig bei wichtigen Events mitmischen kann.

„Ich habe meine Karte verloren und muss bescheiden bleiben“, so der viermalige European-Tour-Gewinner. „Ich komme aus dem Nichts, aber werde definitiv mein Bestes geben. Prognosen sind schwierig. Im Moment bin ich sehr ruhig und fokussiert. Mein Spiel ist da. Das Putten ist gut.“

Vor Siem liegt zunächst ein Samstag im Rampenlicht in einer der letzten Gruppen. Nach zuletzt zwölf Turnieren seit Ende April. Schwer abzusehen, wie sich das Spiel in dieser neuen Situation entwickelt; ob die Körner noch reichen für weiteren Glanz.

Matthias Schmid mit sensationeller 65

Matthias Schmid beendete seine Runde sogar noch zwei Schläge tiefer als Landsmann Siem. Der deutsche Top-Amateur, der kurz vor dem Sprung ins Profilager steht, kam am Vormittag mit einer fehlerfreien 65 (-5) zurück ins Clubhaus.

Der 23-Jährige verbesserte damit sein Gesamtergebnis von +4 auf -1 und schiebt sich unter die besten 40. Beim dritten Major-Start gelingt damit erstmals der Sprung ins Wochenende bei einem der großen Events.

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