Martin Kaymer start vielversprechend in das Finale des Saudi International, dann folgt die Enttäuschung. Bei den großen Events im Frühjahr bleibt wohl nur die Zuschauerrolle.
Birdie, Par, Birdie, Birdie – es war ein vielversprechender Auftakt in die Finalrunde. Martin Kaymer hatte sich bereits vor der vierten Runde beim Saudi International in eine aussichtsreiche Position spielen können. Eine Position , die sich durch die frühen Schlaggewinne weiter verbesserte. Der Deutsche hatte am späten Sonntagvormittag realistische Chancen auf seinen ersten Titel seit der U.S. Open 2014.
Doch nach dem frühen Spektakel, folgte die Ernüchterung. Denn dem Birdie auf dem Par 5 der vierten Bahn, auf dem Kaymer bereits in den Runden zwei und drei jeweils die Unterspielung gelungen war, folgte nur ein weiteres. Bei drei Bogeys (71, +1, am Ende) auf der anderen Seite reichte es dann doch nicht für den großen Wurf, der so viele positive Folgen gehabt hätte.
Während Dustin Johnson mit seinem Sieg gegen das durchaus prominente Feld einmal mehr bewies, dass kein anderer Spieler aktuell so versiert mit dem kleinen, weißen Ball umgehen kann, musste sich Kaymer mit Rang 18 begnügen. Ein respektables Ergebnis, keine Frage. Aber eines, das sich dennoch nicht nur für die Fans, sondern auch für Kaymer selbst leicht enttäuschend anfühlen wird.
Martin Kaymer: Top 50 Ziel und Anspruch
Die Top 50 der Welt sind die magische Grenze im Profi-Golf der Herren. Wer darunter liegt, qualifiziert sich für die lukrativen Events; kann um die großen Titel mitspielen. Und kann seine Saison um die großen Höhepunkte bei den Majors und WGC-Turnieren planen. Martin Kaymer war lange Mitglied in diesem illustren Kreis und als zweimaliger Major-Sieger, Ryder-Cup-Held und ehemaliger Weltranglistenerster auch den Anspruch, zu diesem zu gehören. Mitte 2017 war er zuletzt unter den besten 50 platziert, zu diesem Zeitpunkt spielte er auch sein bislang letztes WGC- Turnier. Die Zeit danach: Geprägt von einem Absturz bis auf Position 191, gefolgt von einem steten Aufschwung.
Kaymer hatte in den vergangenen beiden Spielzeiten teilweise sehr gutes Golf gespielt, gehört zu den Spielern mit dem stabilsten langen Spiel auf der European Tour. Er ist mal wieder fällig für einen Titel. Nur fehlen diese Finaltage, an denen neben dem stabilen Spiel auch einmal zwei, drei lange Putts fallen. Eins steht fest: Golf-Deutschland wartet sehnlichst auf diesen Moment, an denen Martin Kaymer einmal wieder einen Pokal gen Himmel stemmen kann.
Hoffnung auf Starts auf der PGA Tour
Es wäre beim Blick auf die Karriere des Deutschen, der seinen Fans bereits so viele große Momente bescheren konnte, nicht überraschend, würde er sich den großen Wurf für eines der ganz großen Events aufsparen. Aber bei den bis April stattfindenden beiden WGC-Turnieren und auch beim Masters in Augusta bleibt wohl nur die Zuschauerrolle.
„Der Fokus liegt in den kommenden Wochen auf Training“, erklärt Kaymers Bruder und Manager Philip. „Martin wird jetzt erst einmal nach Deutschland kommen und dann innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen in die USA fliegen, um dort zu trainieren und sich auf die nächsten Turniere vorzubereiten. Nachdem Oman abgesagt worden ist, sieht es auf der European Tour natürlich etwas dünn aus. Wir haben unter anderem für die Honda Classic nach einer Einladung gefragt, sollte Martin über seine Kategorie auf der PGA Tour nicht automatisch ins Feld rutschen.“
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