Bernhard Langer siegt zum 42. Mal auf der Senioren-Tour. Er stellt damit einen eindrucksvollen Rekord auf und jagt einen weiteren.
Bernhard Langer auf der PGA Tour Champions siegen zu sehen, war über einen langen Zeitraum selbstverständlich. Seit 14 Jahren eilt der deutsche Major-Gewinner von Erfolg zu Erfolg, sammelt Rekorde ohne Ende ein. Doch mit nun 64 Jahren wird es selbst für diesen unvergleichlichen Athleten nicht leichter. Der Trainingseifer bleibt ungebrochen. Doch mit jedem Lebensjahr gehen trotz akribischen Voll-Profi-Daseins ein paar Prozentpunkte an Leistungsvermögen verloren.
Die Konkurrenz wächst: Frisch-Fünfziger wie Phil Mickelson oder Jim Furyk strömen auf die Tour. Von Jahr zu Jahr wird die Luft dünner und Siege seltener. Doch an diesem Wochenende war es nach mehr als anderthalb Jahren titelloser Zeit mal wieder soweit. Langers Sieg bei der Dominion Energy Charity Classic war erneut einer für die Geschichtsbücher.
Zunächst zum sportlichen: Langer und Doug Barron kamen nach drei Runden bei 14 unter Par schlaggleich über die Ziellinie beim Turnier im Country Club of Virginia. Ein Stechen musste entscheiden. Dem Deutschen gelang auf der ersten Extrabahn im Gegensatz zu seinem Kontrahenten ein Birdie auf dem 18. Loch des River Course. Die Entscheidung. Zuvor hatte Langer fünf Mal in Folge ein Stechen nicht gewinnen können.
Langer defies age again! @BernhardLanger6 with a history making putt @deccgolf. pic.twitter.com/xvP2tQ9hJs
— PGA TOUR Champions (@ChampionsTour) October 24, 2021
Bernhard Langer: „Umso schöner ist es jetzt…“
„Ich habe öfter Mal an die Tür geklopft“, erklärte der glückliche Sieger. „Ich habe eine Reihe von Playoffs verloren, aber versucht, das zu vergessen und zu verdrängen, denn ich war schon oft nahe dran. Es ist ein großartiges Gefühl. Ich hatte seit Tucson im letzten Jahr nicht mehr gewonnen, aber umso schöner ist es jetzt.“
„Er ist einfach eine Anomalie“, kommentierte Barron nach seiner Niederlage. „Er ist unglaublich, unglaublich begabt und er ist einer meiner Helden und guten Freunde. Ich habe das große Glück, ihn einen sehr guten Freund nennen zu dürfen. Wenn ich geschlagen werde, macht es mir nichts aus, von ihm geschlagen zu werden.“
Gut Chancen auf den fünften Charles Schwab Cup
Langer baute seine Führung im Charles Schwab Cup aus. Nachdem die Pandemie die Absage einiger Turniere zur Folge hatte, zählen alle Turniere seit Jahresbeginn 2020 für die Wertung. Es wäre Langers fünfter Titel im Schwab Cup; kein anderer hat ihn mehr als zweimal gewonnen. Bei zwei noch ausstehenden Turnieren beträgt sein Vorsprung auf Jim Furyk nun 318.861 U.S.-Dollar.
Aber zurück zum Thema Rekorde: Mit 64 Jahren, einem Monat und 27 Tagen brach Langer die von Scott Hoch aufgestellte Bestmarke von 63 Jahren, 5 Monaten und 4 Tagen und ist nun der älteste Turniersieger der Tour-Geschichte. Nicht ausgeschlossen, dass auch der Rekord für die meisten Tour-Siege noch fallen wird. Drei Siege fehlen auf Hale Irwin, der 45 Pokale gen Himmel strecken konnte.
„Wenn man in mein Alter kommt, weiß man nie, ob man noch in der Lage sein wird, einmal ein Turnier zu gewinnen“, fasste Langer zusammen. „Das ist relativ logisch. Aber sollte das der letzte Sieg gewesen sein, war es ein sehr spezieller. Es ist nicht einfach, hier zu gewinnen, vor allem nicht in meinem Alter. Es macht mich glücklich, jetzt der älteste zu sein, der jemals gewonnen hat.“
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