GOLF TIME Wiki: Handicap & Handicap Index im Golf
Handicap Index erklärt
Handicap Index erklärt: GOLFTIME Wiki. Was ist eigentlich das Handicap bzw. der Handicap Index im Golf und wie funktioniert die Handicap-Berechnung?
Im Gegensatz zu den meisten anderen Sportarten können beim Golf Spieler verschiedenster Spielstärken und Altersklassen vergleichbar gegeneinander antreten. Diesen Vergleich macht das sogenannte Handicap (HCP) bzw. der Handicap Index möglich.
Es beschreibt dabei im Grunde das potenzielle Spielvermögen eines Golfers und errechnet sich aus den besten acht der letzten 20 gespielten, Handicap-relevanten Runden. Er folgt damit also einer Durchschnitts-Berechnung.
Aber was bedeutet das nun konkret?
Je höher das Handicap eines Spielers, desto mehr Schläge werden zum eigentlichen PAR (Professional Average Result) eines Golfplatzes hinzugerechnet.
Das PAR des Platzes erhöht sich also de facto je nach Handicap und der Spieler hat somit mehr Schläge zur Verfügung, um ein Loch bzw. den gesamten Platz zu spielen. Das erleichtert die Sache deutlich, vor allem für Anfänger bzw. Golfer höheren Handicaps.
Ein „besserer“ Spieler hat im Vergleich dazu weniger Extra-Schläge in Relation zum eigentlichen PAR des Platzes zur Verfügung. Die Schwierigkeit wird also auf das entsprechend bessere Spielvermögen angepasst und in der Folge erhöht. Die Vergleichbarkeit zu Spielern mit geringerem Spielvermögen ist demnach wieder gegeben.
Sobald im Golfsport vom sogenannten Netto-Ergebnis die Rede ist, so wird das Handicap eines Spielers im Ergebnis berücksichtigt. Dies ist zum Beispiel bei der Spielform „Stableford“ der Fall. Im Gegensatz dazu, gibt es zudem noch die Berechnung des Brutto-Ergebnisses. Dieses bezieht sich auf die tatsächlich gespielten Schläge im Vergleich zum PAR des Platzes und lässt das Handicap außer acht. Das „Zählspiel“ ist z.B. eine der Spielformen, bei denen jeder Schlag gezählt wird und am Ende der Runde alle gemachten Schläge über, bzw. unter PAR, das Ergebnis darstellen.
Bei vielen Turnieren fließen daher die Ergebnisse in beide Wertungen ein. Somit haben Spieler verschiedener Spielstärken die Chance auf eine gute Platzierung.
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Der Start mit dem eigenen Handicap
In der Regel absolviert man für den Einstieg in den Golfsport einen Platzreifekurs. Nach erfolgreichem Bestehen bedarf es jedoch noch der Mitgliedschaft eines, dem DGV angeschlossenen Clubs, der für den Spieler die Verwaltung des Handicaps übernimmt.
Nach erfolgter Anmeldung startet dann jeder Spieler mit einem Handicap Index von 54,0. Sprich das PAR des Platzes erhöht sich nun für den Spieler um 54 Schläge.
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Anpassung des eigenen Handicap Index
Der Handicap Index soll das theoretische Spielpotenzial in Relation zu den gespielten Plätzen und deren Schwierigkeit so aktuell wie möglich widerspiegeln.
Nach jeder Handicap-relevanten Runde kommt es so zu einer neuen Berechnung. Da die Berechnung auf den acht besten Runden der letzten 20 gespielten Runden basiert, kann es also sein, dass sich der Index verändert. Das muss aber nicht sein, wenn die „herausgefallene Runde“ beispielsweise das gleiche Ergebnis aufweist wie die neu dazugekommene.
Eine Besonderheit gilt es dabei zu beachten: Ab einem Handicap Index von 26,5 kann sich der Spieler nicht mehr über diese Grenze hinaus „verschlechtern“.
Zusätzlich zu offiziellen Turnieren haben Spieler zudem die Möglichkeit, durch sogenannte EDS-Runden (Extra Day Score) an ihrem Handicap zu feilen.
Diese registrierten Privatrunden müssen im Vorfeld ordentlich bei dem jeweiligen Club angemeldet werden und gelten in Bezug auf die Berechnung des Handicap Index wie ein regulär gespieltes Turnier.
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Das Course Handicap: Anpassung an die Schwierigkeit des Platzes
Da Golfplätze keine einheitlichen Spielflächen sind, kann sich die Schwierigkeit eines Platzes zu anderen Plätzen unterscheiden. Jeder Platz erhält daher regelmäßig ein sogenanntes Course- und Slope-Rating. Diese beiden Werte normen gewissermaßen den Schwierigkeitsgrad verschiedener Plätze zueinander und schaffen so die Vergleichbarkeit von Ergebnissen.
Da der Handicap Index nur das generelle Spielpotenzial eines Spielers widergibt, wird dieses vor jedem Spiel durch den CR- und Slope-Wert an die Schwierigkeit des zu spielenden Platzes angepasst.
Bei höherer Schwierigkeit wird das Handicap nach oben gesetzt. Der Spieler hat somit gemäß der offiziellen Vorgabentabelle eines Platzes mehr Schläge zur Verfügung, um sein individuelles PAR zu spielen.
Bei leichteren Plätzen kann es auch vorkommen, dass der Spieler mit einem niedrigeren Handicap starten muss, als er eigentlich gewohnt ist. Weiterhin kann das Course-Rating bei schlechten Wetterbedingungen vom austragenden Klub an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.
Da diese Berechnung in der Praxis etwas komplexer ist, hat die USGA hierfür einen einfachen Rechner zu Verfügung gestellt: USGA Course Handicap Rechner.
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Die Anpassung des Course Handicaps an die jeweilige Spielform
Letztlich gibt es im Golfsport verschiedene Spielformen (Zählspiel, Stableford, Lochspiel, versch. Variationen etc.). Das Course Handicap kann – je nach gespieltem Format – also nochmals feiner auf die Gegebenheiten angepasst werden. Dies sorgt am Ende für eine noch bessere Vergleichbarkeit der Leistungen aller Spieler und damit auch erhöhte Fairness.
Die Feinjustierung wird dann – last but not least – Playing Handicap genannt.
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