15.06.2016

»Hab’ ich im TV gesehen«

golftime
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In unserer neuen Rubrik „ Hab’ ich im TV gesehen“ behandeln wir immer mal wieder Fälle, die aktuell passiert sind. Bei Fernsehübertragungen finden wir es immer sehr spannend, wenn ein Referee gerufen wird oder auch wenn es „nur“ um einfache Golfregeln geht. Wie machen es die Profis? Mit welcher Regel ist das zu erklären? Gibt es eine passende Entscheidung zu den Golfregeln?
Regelentscheidungen beim Masters in Augusta 2016
Der erste Fall war besonders ärgerlich, da der Spieler sich zwei Strafschläge zugezogen und dadurch den Cut verpasst hat. 
In der zweiten Runde spielt Zach Johnson am 13. Loch in den Rae’s Creek. Der Ball liegt oberhalb der Wasseroberfläche und er beschließt, den Ball so zu spielen, wie er liegt. Leider berührt er beim Rückschwung die Wasseroberfläche, was deutlich in der Aufzeichnung zu sehen ist, die ihm nach der Runde gezeigt wird. Nach Erklärung – Schlag ist die Vorwärtsbewegung des Schlägers – zählt der Rückschwung nicht zum Schlag. Nach Regel 13-4b erhält er zwei Strafschläge, da er das Wasser im Hindernis berührt hat, und muss sich am Ende ein Triplebogey aufschreiben. Dramatischerweise verpasst er dadurch den Cut.
Der zweite Fall
In der dritten Runde schlägt Billy Horschel seinen zweiten Schlag am Loch 15 Par 5 an den Grünrand. Er chippt den Ball ganz knapp am Loch vorbei, dieser bleibt auf dem Weg zum Wasser in der Nähe des Loches liegen, aber noch bevor er ihn markieren kann, kommt der Ball ins Rollen, nimmt Fahrt auf und verschwindet im Wasserhindernis. 
Da er leider nicht schnell genug am Ball war, konnte er ihn nicht markieren. Der Ball wurde vom Wind bewegt. Weder Wind noch Wasser sind – nach Erklärung –
 etwas „nicht zum Spiel Gehöriges“. Das wird in Dec 18-1/12 weiter ausgeführt. Pech ist, wenn der Ball ins Wasser rollt, Glück ist, wenn er ins Loch rollt. Was wäre passiert, hätte er den Ball markiert?
Ball im Spiel
Nach der Erklärung „Ball im Spiel“: Ein Ball im Spiel, der markiert, aber der nicht aufgenommen wurde, bleibt im Spiel. Ein Ball, der markiert, aufgenommen und zurückgelegt wurde, ist wieder im Spiel, gleich ob der Ballmarker entfernt wurde oder nicht. In Dec 20-4/1 ist das noch einmal bestätigt. Der Ball ist im Spiel, sobald er zurückgelegt ist, gleichgültig ob der Gegenstand, der seine Lage gekennzeichnet hat, entfernt worden ist oder nicht.
Nach Regel 26 – Wasserhindernis – hat er nun zwei Möglichkeiten, sein Spiel fortzusetzen. Einmal nach Regel 26-1b geht er zurück in der Linie Kreuzungspunkt– Fahne in beliebiger Entfernung vor das Wasserhindernis, was hier aber nicht wirklich Sinn macht, oder nach Regel 26-1a zur Stelle des vorherigen Schlages (Beschreibung des Procedere in Regel 20-5), was er dann auch macht. Er chippt den Ball an die Fahne und locht zum Bogey ein. 

Dr. Ulrike Gartz und Holger Gartz haben seit 1997 über 250 Turniere und Turnierserien im Profi- und Amateurbereich veranstaltet und organisiert. Als Spielleiter sind beide seit 2005 im Golfverband Niedersachsen-Bremen tätig. Dr. Ulrike Gartz hat die Prüfung zum R&A Referee 2011 mit Erfolg bestanden.
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