Schwungstudie Cameron Smith. Der Schwung des Siegers der 150. Open Championship, Cameron Smith, mit dem Driver. Analysiert von Danny Wilde, Headcoach der Golfsportmanufaktur im Golf Valley München.
Cameron Smith steht hier im Setup sehr athletisch und – entgegen einiger seiner Kollegen – mit wenig Körperwinkeln.
Wie viele Spieler auf der Tour, rotiert auch er beim Start der Bewegung seinen Schläger in einer Einheit aus Armen und Oberkörper mit gleichbleibendem Radius. Cam nennt das selbst „connected“ und für ihn ist dies der Schlüssel für seine gesamte Bewegung.
Durch seinen starken Griff müssen die Hände auf verschiedenen Ebenen arbeiten. Im Rückschwung ist er dabei verhältnismäßig flach mit seinem Schaft und will nach eigener Aussage
früh mit den Handgelenken winkeln.
Gut zu erkennen, wie der „Champion Golfer of the Year“ hier den Schläger flach zum Ball bewegt und zusätzlich seinen Oberkörper nach rechts verlagert, um den Ball in der Aufwärtsbewegung zu treffen.
Allen Eigenheiten seines Schwunges zum Trotz, erzeugt der Australier hier einen sehr sauberen, kraftvollen Treffmoment. Dies so zu erreichen,
bedarf vieler Wiederholungen.
In dieser Position hält Cameron seine Hände immer noch gut links vom Schlägerkopf. Für einen Fade optimal, und, wie oben beschrieben, muss er dies auch schon bedingt durch den starken Griff so umsetzen.
Daraus resultiert im Übergang von Rück- zu Durchschwung (Transition) ein Legen des Schlägers (Schaft zeigt links von der Ball-Ziel-Linie). Seine Schlagfläche ist griffbedingt stark geschlossen.
Nach einem „kreuzen“ (Schaft zeigt im obersten Punkt rechts von der Ballziellinie) ist zu erkennen, dass Cam seinen Durchschwung mit einer schnellen Gewichtsverlagerung nach links und leichten Beugung seiner Knie einleitet.
Seine Hände bewegen sich immer weiter in Richtung Ball, was die flache Ebene des Schlägers und ein nach links Schwingen nach dem Treffmoment begünstigt.
Erst hier kann er loslassen und seine Unterarme samt Handgelenke rotieren nach links (überrollen). Gut zu sehen, wie stark seine oberen Rückenmuskeln in dieser Phase des Schwungs angestrengt sind.
Erst kurz vor bzw. dann im Finish erlaubt Cameron es sich, zu entspannen. Er selbst betont immer wieder in Interviews, dass wenn etwas nicht passt in seiner Bewegung, er einfach zu „wenige Wiederholungen gemacht habe“. Ein etwas veralteter Ansatz, der aber für ihn funktioniert und sicher nur mit guter körperlicher Konstitution lange Jahre aufrecht erhalten werden kann.