08.07.2019

So viel zum Thema Lehrbuch

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Matthew Wolffs Schwung wirkt nicht unbedingt ästhetisch, bringt aber dennoch den ersten PGA-Tour-Titel.


Es gibt diese Spielertypen, die sind irgendwie anders. Sie passen nicht in die Masse der feinen Techniker. Sie bringen ihren Schläger in Positionen, die so manchen Beobachter dazu verleiten, ihnen die Qualität abzusprechen. Weil es irgendwie komisch aussieht. Jim Furyk war so ein Fall. Der Amerikaner wirkte mit seinem Schwung, als würde ein Tintenfisch aus einem Baum fallen, so beschrieb Fernsehkommentator David Feherty die Bewegungsfolge. 

Furyks Schwung mit den diversen Schleifen war gut für eine eindrucksvolle Karriere inklusive Major-Sieg. Den Ball interessiert es nunmal wenig, was vor dem Kontakt passiert. Matthew Wolff ist ein weiterer dieser Spieler, die irgendwie anders sind. Auch seine Technik passt nicht in die Masse der technischen Perfektion. Erst ganz steil, dann sehr flach, die Ferse des linken Beines so angehoben, als würde er High Heels tragen – ganz weit weg vom Lehrbuch. Doch die Trainer der Oklahoma State University waren klug genug, diesen Schwung so zu lassen, wie er ist; nämlich hochgradig effizient.

31 Schläge auf den Back Nine

Die Belohnung folgte spätestens in dieser Woche. Nach seinem Prof-Debüt bei der Travelers Championship vor drei Wochen, holte sich Wolff, 20, nur kurze Zeit später seinen ersten Titel bei der 3M Open auf der PGA Tour. Er war erstmals in der Finalgruppe am Sonntag unterwegs, und gerade als es spannend wurde, drehte er auf. 31 Schläge auf den hinteren Neun, eine 65 zum Abschluss, nach einer 62 am Samstag.
Wolff sicherte sich den Sieg nicht irgendwie, sondern mit einem Eagle auf der 18; Wolff lochte seinen Putt vom Vorgrün, und vermied so ein Stechen gegen die zweitplatzierten Bryson DeChambeau und Collin Morikawa.

„Ein unbeschreibliches Gefühl…“

„Mir wurde schon so oft gesagt, dass ich für Momente wie diese geboren wurde“, freute sich Wolff. „Ein unbeschreibliches Gefühl…“
„Ich hatte einen Riesenspaß da draußen, und dass dieser Putt dann noch fällt, ist unglaublich. Für mich ging es darum, Ruhe bewahren. „Ich denke ich habe bewiesen, dass ich hier ganz gut mithalten kann.“
Wolff sammelt 1,152 Millionen U.S.-Dollar, holt sich die PGA-Tour-Karte für die kommenden zwei Jahre, zuvor unterschrieb er einen langjährigen Vertrag mit Schlägerhersteller. Die Weichen für die Zukunft ist erstmal gestellt.
Diese Woche bewies endgültig: Wolff kann mithalten im Konzert der Großen. Die PGA Tour hat einen neuen Tintenfisch. Und nach den ersten Eindrücken hat auch dieser das Zeug zu Major-Titeln. Auch wenn es den Ästheten bisweilen kalt den Rücken herunter läuft.
PGA Tour: 3M Open
Turnier-Informationen:
Platz: TPC Twin Cities (Blaine, Minnesota)
Preisgeld: 6,4 Millionen Dollar
Deutsche: Stephan Jäger (T66), Alex Cejka (MC)

European Tour: Irish Open

Jon Rahm hat bei der Irish Open den dritten Titel der Rolex Series gewonnen. Der spanische Ryder-Cup-Spieler drehte mit einer 62 am Sonntag einen Rückstand von fünf Schlägen in einen Vorsprung von zwei Zählern auf Bernd Wiesberger und Andy Sullivan. Es war sein zweiter Titel beim Turnier in Irland nach 2017. Für den Sieg erhält er ein Preisgeld von 1,034 Millionen Euro.
„Ich liebe dieses Turnier“, erklärte er. „Ich liebe dieses Land, die Leute und fühle mich hier wie zu Hause.“
Wiesberger belohnte eine starke Woche zwar nicht mit dem zweiten Sieg der Spielzeit und sicherte sich durch die Top-Platzierung ein Ticket für die Open Championship in zwei Wochen in Royal Portrush.
Martin Kaymer (66, 70, 68, 65; total -11) erlebte ebenfalls eine erfreuliche Woche (Platz neun), verpasste sein Open-Ticket leider um einen Schlag. Kaymer hat bei der Scottish Open kommende Woche eine letzte Chance auf die Qualifikation für das finale Major des Jahres.
Turnier-Informationen:
Platz: Lahinch Golf Club (Lahinch, Irland)
Preisgeld: 7 Mio US-Dollar 
Deutsche: Maximilian Kieffer (MC), Max Schmitt (T41), Martin Kaymer (T9)


LPGA Tour: Thornberry Creek LPGA Classic

Sehr, sehr tief entwickelten sich die Ergebnisse bei der Thornberry Creek LPGA Classic auf der LPGA Tour. Die Gewinnern Shanshan Feng benötigte Runden von 64, 67, 65 und 63 Schlägen (insgesamt -29), um sich gerade so mit einem Zähler vor Ariya Jutanugarn durchzusetzen. Die Chinesin erhält für den Titel eine Preisgeld in Höhe von 300.000 U.S.-Dollar. 
Beste Deutsche wurde Caroline Masson (-18) auf Position 26. Isi Gabsa, Sophia Popov und Sandra Gal hatten zuvor den Sprung ins Wochenende verpasst.
Turnier-Informationen:
Platz: Thornberry Creek, (Oneida, Wisconsin)
Preisgeld: 2 Millionen Dollar
Deutsche: Isi Gabsa (MC), Sandra Gal (MC), Caroline Masson (T26), Sophia Popov (MC)

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