Platzstrategie im Golf: Die Form des Schwungs entscheidet über den Erfolg der Runde. Aber mindestens genauso wichtig ist, was wir vor dem Schwung und der Runde tun.
Wenn es Ihnen geht, wie uns, dann spielen auch Sie Ihren Heimatplatz deutlich häufiger, als andere Plätze. Wenn man regelmäßig den gleichen Platz spielt, dann macht man sich in den wenigsten Fällen ernsthafte Gedanken über die eigene Platzstrategie. Wir machen einfach das, was wir schon immer gemacht haben. Oder wir tun das, was andere auch tun.
Viele Amateure geben ihrem Schwung die Schuld, wenn ihr Ball einmal nicht so will, wie sie selbst und buchen daraufhin die nächste Trainerstunde. Wie wir schwingen ist selbstverständlich wichtig, jedoch auch nur die halbe Miete.
Was wir vor dem Schwung tun, ist mindestens genauso wichtig, wie der Schwung selbst und wird mit zunehmender Spielstärke immer wichtiger. Hier kommt das Thema „Platzstrategie“ ins Spiel.
Drei Aspekte, die einer guten Platzstrategie im Golf zugrunde liegen.
#1: Das Ziel einer Runde — planen Sie im voraus
Eine gute Platzstrategie im Golf entsteht immer vor der Runde. Wenn wir erst am Tag einer wichtigen Runde darüber nachdenken, wie wir den Platz am besten spielen sollten, dann lassen wir uns gerne von den momentanen Umständen auf der Runde beeinflussen. Wir machen unsere Entscheidungen von unserem Score oder einer bestimmten Emotion abhängig und sind damit deutlich anfälliger für Fehlentscheidungen. Beides ist ungünstig.
Ähnlich ungünstig ist oft auch der Versuch, einen kompletten Spielplan für die gesamte Runde im voraus planen zu wollen. Unser Tipp: Setzen Sie sich ein Ziel, das Ihnen genug Freiraum für individuelle Entscheidungen lässt, indem Sie sich die folgenden zwei Fragen stellen:
- Wenn ich aus strategischer Sicht nur eine Sache umsetzen könnte, welche wäre das?
- Was ist das Allerwichtigste, das ich auf der Runde umsetzen will?
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#2: Je länger, desto besser?
Golf ist ein Zielspiel. Doch unser Ziel ist zunächst einmal mehrere hundert Meter von uns entfernt. Dementsprechend hilfreich ist es, wenn wir schon mit dem Abschlag einen Großteil dieser Strecke überbrücken können.
Columbia Business School Professor und Entwickler der „Strokes-Gained“-Methode Mark Broadie hat in unzähligen Messungen herausgefunden, dass Profis, die einen langen Ball schlagen, einen enormen Vorteil gegenüber Spielern haben, die den Ball nicht so weit schlagen.
Trotzdem sollten wir nicht überall den Driver aus der Tasche ziehen und versuchen, den Ball immer so weit als möglich zu brettern. Überlegen Sie sich vor jedem Abschlag, wo Sie mit dem nächsten Schlag am liebsten liegen würden. Die folgenden Fragen können dabei helfen:
- Aus welcher Distanz fühlen Sie sich für den nächsten Schlag am wohlsten?
- Welches ist die breiteste Stelle auf dem Fairway und
- Mit welchem Schläger fühlen Sie sich vom Tee aus am wohlsten?
#3: Vermeiden Sie die Short Side
Dass manche Annäherungsschläge einfacher sind, als andere, versteht sich von selbst. Und trotzdem bedenken nur die wenigsten diese Tatsache bevor sie ein Grün anspielen. Nicht immer sollte die Fahne unser Ziel sein. Gerade dann, wenn diese nah am Grünrand steckt, kann es (hauptsächlich mit den mittleren und langen Eisen) Sinn machen, einen Gang zurückzuschalten, eine breitere Stelle im Grün anzuspielen, einen etwas längeren Putt in Kauf und einen „Short Side“-Annäherungsschlag damit aus dem Spiel zu nehmen.
Die Short Side ist die Stelle, an der wir kaum Spielraum zwischen Grün und Fahne haben, um unseren Chip, Pitch oder Bunkerschlag ausrollen zu lassen. In einer Short-Side-Situation muss unser Ball kurz und hoch fliegen und dabei entweder sehr weich oder mit viel Spin aufkommen. Dementsprechend anspruchsvoll sind Annäherungsschläge aus dieser Lage.
Unser letzter Tipp ist daher: Vermeiden Sie unnötig schwierige Annäherungsschläge, indem Sie eine eng verteidigte Fahne gar nicht erst direkt angreifen. Zumindest nicht mit den langen Eisen und den Hölzern.
Info: www.belowpar.de
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