09.07.2021 | 17:54

Die korrekte Ausholbewegung im Golfschwung

Thomas Gögele
Thomas Gögele
Thomas Gögele

Die korrekte Ausholbewegung im Golfschwung. Thomas Gögele, Deutscher Meister 2020 der PGA of Germany, erklärt, wie die korrekte Ausholbewegung im Golfschwung aussieht.


Es wird viel über die richtige Reihenfolge im Golfschwung gesprochen. Welches Körperteil leitet die Bewegung ein? Wie baut man Kraft auf? Und so weiter.

Golf ist da nicht anders als sämtliche anderen Schlag- oder Wurfsportarten: Die Kraft wird von unten nach oben, von innen nach au en und von den großen zu den kleinen Muskeln aufgebaut.

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Es beschleunigt also zuerst die Hüfte, dann folgen Oberkörper, Arme und dann erst der Schläger. So weit, so klar. Was ist aber mit der Ausholbewegung? Das müsste doch dann eigentlich genauso sein. Könnte man meinen. Und stellt sich damit selbst ein Bein.

+++ Passend zum Thema: Thomas Gögele – Driver Grundlagen +++

Wenn wir den gesamten Golfschwung biomechanisch analysieren, wird nämlich schnell klar, dass die richtige Reihenfolge im Rückschwung genau umgekehrt ist im Verhältnis zur Bewegung Richtung Ziel.

Und so auch im Widerspruch steht zu so mancher Interpretation eines beliebten Fachbegriffs: dem „One-Piece-Takeaway“.

UNGÜNSTIG Hüfte/Oberkörper drehen sehr früh vom Ziel weg, der Schläger verschwindet sofort unterhalb der Ebene. Am Ende des Rückschwungs können dann nur noch die Arme gehoben werden, um eine „normal aussehende“ Ausholposition zu erreichen
Nicht gut: Hüfte/Oberkörper drehen sehr früh vom Ziel weg, der Schläger verschwindet sofort unterhalb der Ebene. Am Ende des Rückschwungs können dann nur noch die Arme gehoben werden, um eine „normal aussehende“ Ausholposition zu erreichen

Korrekte Ausholbewegung im Golfschwung – das One-Piece-Takeaway

Fangen wir mit dem „One-Piece-Takeaway“ an: Mir wird immer wieder von Spielern erklärt, man führe ein „One-Piece-Takeaway“ aus.

Meistens bedeutet dies im Verständnis des Spielers, dass Arme, Oberkörper und Hüfte zusammen, also gleichzeitig, den Schläger vom Ball wegbewegen.

Man sieht dann eine Hüfte und einen Oberkörper, die sich sehr früh vom Ziel wegdrehen und einen Schläger, der sofort unterhalb der Ebene verschwindet.

UNGÜNSTIG Die Bewegung „erst Hüfte, dann Oberkörper, Arme und dann zuletzt Schläger“ führt zu den gleichen Schwierigkeiten. Der Körper dreht zu früh vom Ziel weg und „schleudert“ dann die Arme nach oben in die Rückschwungposition
Nicht gut: Die Bewegung „erst Hüfte, dann Oberkörper, Arme und dann zuletzt Schläger“ führt zu den gleichen Schwierigkeiten. Der Körper dreht zu früh vom Ziel weg und „schleudert“ dann die Arme nach oben in die Rückschwungposition

Am Ende des Rückschwungs können dann nur noch die Arme gehoben werden, um eine normal aussehende Ausholposition zu erreichen.

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Es entsteht weder Spannung zwischen den einzelnen Körpersegmenten noch können die Arme Verbindung zum Oberkörper behalten. Diese Vorgehensweise ist somit weder besonders effizient, noch bietet sie Konstanz.

Die andere Überlegung ist, die Reihenfolge der Beschleunigung zum Ziel genauso in der Ausholbewegung anzuwenden, also erst Hüfte, dann Oberkörper, Arme und dann zuletzt Schläger.

Dies führt zu den gleichen Schwierigkeiten. Der Körper dreht zu früh vom Ziel weg und „schleudert“ dann die Arme nach oben in die Rückschwungposition.

Die Lösung

Die richtige Lösung für die korrekte Ausholbewegung im Golfschwung ist so einfach wie elegant: Die Reihenfolge der Beschleunigung zum Ziel wird im Ausholen umgedreht!

Und dies ist keine Theorie, sondern das, was uns die Analysen der erfolgreichsten Schwünge zeigen: Im Ausholen beginnt der Schlägerkopf, gefolgt von den Armen, dem Oberkörper und dann erst der Hüfte.

Diese bewegt sich dann gleich weiter, um die Vorwärtsbewegung einzuleiten. Aber das ist eine andere Geschichte.

GÜNSTIG. Im Ausholen beginnt der Schlägerkopf, gefolgt von den Armen, dem Oberkörper und dann erst der Hüfte
Gut: Im Ausholen beginnt der Schlägerkopf, gefolgt von den Armen, dem Oberkörper und dann erst der Hüfte

 

GÜNSTIG. Im Ausholen beginnt der Schlägerkopf, gefolgt von den Armen, dem Oberkörper und dann erst der Hüfte
Gut: Im Ausholen beginnt der Schlägerkopf, gefolgt von den Armen, dem Oberkörper und dann erst der Hüfte

Auf diese Art bauen wir Spannung zwischen den einzelnen Segmenten auf, halten den Schläger auf der Ebene und verbinden Arme und Oberkörper bis zum Ende des Rückschwungs. Wir sind also perfekt gerüstet, um die Vorwärtsbewegung erfolgreich einzuleiten.

Also, wenn Sie sich beim nächsten Mal fragen, wie die Ausholbewegung abläuft, lautet die Antwort: Schläger-Arme-Oberkörper-Hüfte.

Thomas Gögele, betreibt das neue Indoor Golfcenter Starnberger See in Bernried. Das Golfcenter ist ausgestattet mit zwei Trackman-Simulatoren, K-Vest, Sam Puttlab, Bodytrack Druckmessplatte, einer 50 m² großen Puttfläche und einem Outdoor-Übungsgrün. Golfer aller Spielstärken können dort Unterricht nehmen, Runden am Simulator spielen oder selbstständig trainieren.

Info: www.golfsta.de oder Tel. +49(0)172/86 27 660

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