Esther Henseleit will nach ihrem Sieg in Kenia nun auch auf der LPGA Tour durchstarten. Ein Gespräch mit Deutschlands Golf-Hoffnung.
Florida, Deutschland, Kenia, Deutschland, Singapur, Thailand, Kalifornien – fünf Turniere in vier Kontinenten innerhalb von nur wenigen Wochen. Dazwischen ein paar Besuche in der Heimat. Esther Henseleit hat sich zum Auftakt der neuen Saison ein straffes Programm zurecht gelegt.
Neben der neuen spielerischen Heimat auf der LPGA Tour will die 23-Jährige auch die Ladies European Tour nicht völlig aus den Augen verlieren. Sie schätze das Familiäre an der europäischen Tour, wo sie zuletzt bei der Magical Kenya Ladies Open in Vipingo Ridge aufblühte und ihren Titel verteidigen konnte.
Es war ein erfolgreiches Gastspiel bei den alten Bekannten. In der neuen Heimat hatte die junge Deutsche bei den ersten Turnieren noch nicht überzeugen können. Sie verpasste zwei Mal den Sprung ins Wochenende.
“Zufrieden damit, wie ich den Ball treffe…”
“Alle Komponenten waren ganz gut, aber irgendwie lief nicht viel zusammen”, analysierte Henseleit ihr Spiel. “Teilweise kam ich mit Runden über Par zurück ins Clubhaus, die auch locker unter Par hätten sein können. Ich denke, das sind noch Nachwirkungen der Winterpause. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden damit, wie ich den Ball treffe und nicht weit weg.“
Auch der Gewöhnungsprozess an die neuen Schläger ist noch nicht ganz abgeschlossen. Im Dezember begann der Fitting-Prozess mit dem Team von TaylorMade Golf. „Vor meinem ersten LPGA-Turnier haben wir in Dubai den letzten Feinschliff gemacht. Natürlich ist es eine Umstellung, aber ich war immer jemand, der gesagt hat. ‘Komm, gib mir irgendeinen Schläger, das wird schon passen.’ Ich war diesbezüglich nie besonders schwierig. Mir gefällt das neue Equipment schon sehr gut.“
Mit dem frischen Selbstvertrauen der Titelverteidigung in Kenia will Henseleit nun auch auf der LPGA Tour die ersten Top-Platzierungen abliefern. Die junge Varelerin hat sich im Eiltempo gewöhnt an das neue Umfeld; an die Präsenz der Weltbesten. Dort gibt es wesentlich mehr zu verdienen, bessere Felder und eine höhere Qualität der Plätze. „Ich finde mich zurecht. Es ist schon eine andere Welt im Vergleich zur LET. Ich habe auch etwas gebraucht, um mich an das Setup der Plätze zu gewöhnen. Aber langsam fühle ich mich immer wohler.“
Umzug in die USA steht bevor
So wohl, dass sich Henseleit im Sommer auch um einen festen Wohnsitz auf der anderen Seite des Atlantiks bemühen wird. Ihre Wohnung in Hamburg hat sie bereits gekündigt. Möbel, Klamotten und Co. zunächst bei den Eltern eingelagert.
Rookie des Jahres und gleichzeitig Saisonbeste im ersten Jahr auf der Ladies European Tour sowie in der Folge die Tour-Karte für die LPGA Tour sowie die ersten Top-Platzierungen. Bisher gab es in der noch jungen Laufbahn nur eine Richtung.
Ein erster Pokal auf der LPGA Tour erscheint die logische Fortsetzung dieser Erfolgs-Story. Vielleicht ja schon in Singapur, Thailand oder Kalifornien.
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