14.07.2022 | 14:38

Martin Slumbers bietet LIV Golf die Stirn

Golftimer
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Die 150. Open Championship erweist sich nicht nur als Fest des Golfsports. Sie ist dieses Jahr schon vor Beginn geprägt vom Politikum rund um das Thema LIV Golf. Auch Tiger Woods ergreift erstmals in seiner Karriere Partei …


Diese Open Championship ist eine seltsame, denn es dreht sich diese Woche, zum 150. Jubiläum des ältesten Majors des Golfsports, eben nicht alles um den Sport.

Es liegt durch die aktuelle LIV-Golf-Thematik eine gehörige Portion Unstimmigkeit, wenn nicht gar Feindseligkeit in der Luft.

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Das bekommen die Spieler zu spüren, die sich LIV Golf angeschlossen haben, vor allem aber deren CEO Greg Norman, selbst zweifacher Open-Champion. Sowohl auf dem Platz wie auch beim Dinner der ehemaligen Sieger oder der Celebration of Champions war der White Shark nicht erwünscht.

Und diesen Unmut gegen die Saudi-finanzierte Konkurrenzliga und deren Protagonisten lässt man den Australier und ehemaligen Weltranglisten-Ersten sowie die LIV-Golf-Spieler auch weiterhin spüren. Allen voran Martin Slumbers, Geschäftsführer des R&A (Foto: picture-alliance).

+++ Zum Thema: Wegen LIV Golf – U.S.-Justiz ermittelt gegen PGA Tour +++

Martin Slumbers bezieht klar Position

„Wir wurden schon oft gefragt, ob wir Spieler verbieten sollen. Lassen Sie mich das ganz klar sagen. Das steht nicht auf unserer Tagesordnung“, sagte er.

„Was aber auf unserer Agenda steht, ist, dass wir unsere Ausnahmeregelungen und Qualifikationskriterien für die Open überprüfen werden. Die Spieler müssen sich ihren Platz bei der Open verdienen. Denn das ist grundlegend für ihren Ethos und ihre einzigartige globale Anziehungskraft.“

Greg Norman, CEO und Commissioner LIV Golf (Foto: picture-alliance)
Greg Norman, CEO und Commissioner LIV Golf (Foto: picture-alliance)

Den Spielern, die gehofft hatten, weiterhin auf Grundlage der Erfolge der Vergangenheit einen Platz bei den Majors zu ergattern, machte Slumbers klar, dass er dies nicht zulassen wird.

„Die Open wird weiterhin den besten Spielern der Welt offen stehen“, betonte er, während er gleichzeitig hervorhob, „dass sich die LIV-Mitglieder nicht mehr gegen die Besten beweisen müssten“. Die Open solle nicht von „emeritierten Golfern genutzt werden, die sich für die faule, lukrative Option entschieden haben“.

Slumbers weiter über LIV Golf: „Meiner Meinung nach ist der wiederholte Tenor, dass es hier um das Wachstum des Spiels geht, einfach nicht glaubwürdig. Und es schadet der Wahrnehmung unseres Sports, an dessen Verbesserung wir so hart arbeiten.“

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Ian Poulter ausgebuht

Es wird lange her sein – wenn überhaupt – dass Ian Poulter am ersten Abschlag eines Einzelevents von den Zuschauern ausgebuht wurde.

Was noch vor wenigen Monaten als schierer Blödsinn abgetan worden wäre, ereignete sich tatsächlich während der ersten Runde in St. Andrews, als der Engländer die erste Teebox betrat.

Ian Poulter (Foto: picture-alliance)
Ian Poulter (Foto: picture-alliance)

Die Zuschauer und Fans scheinen es nicht gerade wohlwollend aufgenommen zu haben, dass sich Poulter vergangene Woche seinen Startplatz bei der Genesis Scottish Open durch seine Anwälte durchsetzen ließ.

Aber auch zwischen den Spielern lässt sich eine gewisse unterkühlte Stimmung nicht leugnen. So meinte Tiger Woods: „Ich glaube, sie haben sich von dem abgewandt, was sie in diese Position gebracht hat.

Wo ist der Anreiz zu trainieren? Was ist der Anreiz, da rauszugehen und es sich im Dreck zu verdienen? Man bekommt einfach nur eine Menge Geld im Voraus bezahlt und spielt ein paar Events und 54 Löcher“, sagte er.

„Ich sehe einfach nicht, wie sich dieser Schritt langfristig für viele dieser Spieler positiv auswirken kann. Insbesondere wenn die LIV-Organisation keine Weltranglistenpunkte erhält und die Majors ihre Kriterien für die Teilnahme ändern. Es wäre traurig, wenn einige dieser jungen Spieler nie die Chance bekämen, das zu erleben, was wir erleben durften, nämlich diese heiligen Hallen zu betreten und bei diesen Meisterschaften zu spielen.“

Tiger Woods (Foto: picture-alliance)
Tiger Woods (Foto: picture-alliance)

LIV Golf bemüht, sich zu etablieren

Daher ist LIV Golf verzweifelt bemüht, Weltranglistenpunkte für ihre Veranstaltungen zu erhalten. Das Verfahren, das eine neue Tour durchlaufen muss, um einen solchen Status zu erhalten, ist jedoch komplex und langwierig. Und LIV Golf erfüllt mehrere Schlüsselkriterien nicht.

Dennoch forderte Greg Norman bereits eine Woche nach Einreichung der Anträge die entsprechenden Bestätigungen.

Er weiß, dass LIV Golf nur überleben kann, wenn man die Maschinerie des Establishments nutzt. Im konkreten Fall in Hinblick auf Weltranglistenpunkte und die Majors.

Martin Slumbers machte jedenfalls deutlich, dass er die Integrität des Golfsports verteidigen wird.

Ein Kampf, der sich nur wenig von dem unterscheidet, den die PGA Tour und DP World Tour ebenfalls gerade gegen LIV Golf führen …

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1 Kommentar

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  1. Jens Beck sagt:

    Man kann nur hoffen, dass die R&A, die DP World Tour und die PGA Tour hart bleiben. Für mich besitzt die LIV Golf Tour keinerlei sportlichen Wert, da sich niemand für diese Tour qualifizieren muss und einfach nur Geld verschleudert wird. Was mich dabei auch enttäuscht, ist, dass Martin Kaymer auf diesen Zug aufgesprungen ist. In der Vergangenheit hat er immer wieder die jungen Pros dafür kritisiert, dass sie zu wenig trainieren würden und nicht genug Ehrgeiz hätten. Und nun LIV Golf? In der Weltrangliste jenseits der 200, kaum Turniere in den letzten Jahren, und wenn, sind die Ergebnisse maximal Mittelmaß. Sicher hängt dies auch mit familiären Gründen zusammen. Dann sollte er aber so konsequent sein und seine Karriere ruhen lassen.

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