Alex Cejka – Beweglichkeits-Drill und Slice-Check. Top-Coach Peter Karz mit Stützpunkt im Golfpark München-Aschheim zeigt am Beispiel Alex Cejka einen Beweglichkeits-Drill zum Thema Slice.
Wir kennen es alle: Man steht auf dem Abschlag, blickt Richtung Grün, sieht rechts die Bunkerlandschaft oder ein Wasserhinderniss und manchmal – noch schlimmer – die Ausgrenze. Und jetzt aufgepasst: Dass an der rechten Spielbahnseite die meisten Hindernisse platziert sind, ist kein Zufall, sondern – Absicht!
Denn die Golfplatz-Architekten kennen scheinbar unsere Fehlschläge. Und sie wissen, dass der häufigste Fehlschlag bei den Amateuren ein Slice ist.
Falls Sie regelmäßig Golf im Fernsehen verfolgen, haben Sie vielleicht schon gesehen, dass dort die meisten Profi-Spieler eher die Spielbahn links verfehlen, wenn ihnen ein Fehler passiert. Bei uns Amateuren ist es genau andersherum und das bestrafen die Golfplatz-Architekten gnadenlos.
Die gute Nachricht: wir können etwas dagegen unternehmen
Die Ursache für einen typischen Slice beim Abschlag (nicht nur) ist ein zu steiler Eintreffwinkel. Das heißt, dass der Schläger in der Abwärtsbewegung unsere Ziellinie von außen nach innen kreuzt. Somit bewegt sich der Schläger auf einer zu steilen Schwungbahn, wenn er auf dem Weg Richtung Ball ist.
Der häufigste Grund dafür ist, dass wir die Schultern beim Ausholen aufdrehen. Im letzten Golf-Tipp habe ich Ihnen einen Test beschrieben, wie Sie überprüfen können, ob Sie physisch in der Lage sind, Ihre Schultern genügend aufzudrehen.
In diesem Artikel möchte ich aber einen anderen Grund für den Slice ansprechen. Eine kleine, aber wichtige Sache, um den Schläger in der Abwärtsbewegung auf die richtige Bahn zubekommen: Der Schulterstrecker Musculus Deltoideus oder auch Delta-Muskel genannt.
Er liegt wie ein Paket um das Schultergelenk und könnte verantwortlich sein, dass Ihr rechter Arm sich nicht genügen nach hinten bewegen kann. Das führt dazu, dass der Schlägerschaft im Abschwung nicht genügend abflacht und somit auf die schiefe Bahn gerät.
+++ Passend zum Thema: Alex Cejkas Beweglichkeits-Checks +++
Der Test dafür ist sehr simpel
Sie stellen sich aufrecht hin und strecken Sie den rechten Arm zur Seite aus, jetzt winkeln Sie Ihren Ellbogen im 90-Grad-Winkel an, so dass Ihre Handfläche nach unten zeigt, die Fingerspitzen zeigen nach vorne. Soweit noch ganz einfach. Jetzt ziehen Sie den Ellbogen aus dieser Position soweit nach hinten, wie es geht, ohne dass Ober- und Unterarm ihre Stellung zueinander verlieren, als wollten Sie etwas hinter sich ergreifen.
Wie weit kommen Sie? Wenn Ihr Oberarm jetzt einen rechten Winkel zu Ihren Schulterblättern bildet, wäre das sehr gut. Alles davor könnte mit verantwortlich für Ihren Slice sein.
Falls Ihnen dieser Test einfach vorkommt, können Sie ihn nochmal durchführen mit einer nach vorne geneigten Wirbelsäule. So wie Sie in der Ansprechposition stehen. Und natürlich beide Seiten testen.
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Als Ansporn: Alle Longhitter auf der Tour kommen ein gutes Stück hinter die Wirbelsäule. Und falls Sie auf der linken Seite damit Schwierigkeiten haben, könnte das der Grund für die Chickenwings sein.
Für mehr Beweglichkeit im Schulterbereich fragen Sie Ihren Physiotherapeuten oder Sie schicken mir eine E-Mail an [email protected].
Peter Karz, Jahrgang 1968, Fully Qualified PGA Pro mit Stützpunkt im Golfpark München-Aschheim. Seit 1996 Trainer von u.a. Alex Cejka.
Info: www.peter-karz.de
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