Drei Tipps für bessere Annäherungen. Drei Dinge, die Sie beim Training mit den Wedges beachten sollten. Damit auch Ihre Annäherungen bessere Ergebnisse erzielen.
Wir hoffen, Sie sind gut ins neue Jahr gestartet und konnten die ersten Wochen fürs Training nutzen. Mit diesem Beitrag knüpfen wir dort an, wo wir im alten Jahr aufgehört haben: Wir hatten vor Kurzem die Chance, PGA Pro James Lockrose zu interviewen. Und er gab uns unter anderem drei Tipps für bessere Annäherungen.
James arbeitet nur mit einer Handvoll Amateure zusammen, der Rest seiner Schüler ist auf verschiedenen Profi Touren unterwegs. Dementsprechend wertvoll sind James Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.
James ist der Meinung, dass es im Training vor allem auf drei Schläger ankommt: Den Driver, den Putter und ein Wedge unserer Wahl. James geht sogar noch einen Schritt weiter und meint, dass wir unsere Zeit verschwenden, wenn wir den Großteil unserer Trainingszeit nicht in diese drei Schläger investieren. Selbst wenn wir uns mit dem Eisen 7 stark verbessern, steht nach 18 Löchern immer noch die gleiche Zahl auf der Karte.
James‘ vielleicht etwas unkonventioneller Ratschlag macht Sinn, denn wir können uns in 14+ Jahren Turniergolf nicht an eine Runde erinnern, nach der wir meinten: „Gott sei dank hat mich mein Eisen 7 heute gerettet. Mein Putten war überhaupt nichts.“ Wir könnten wetten, dass es Ihnen ähnlich geht.
Driver, Wedge und Putter machen in den meisten Fällen den Unterschied zwischen einer guten und einer sehr guten Runde aus und bergen unheimlich viel Potential für Verbesserungen. In unserem letzten Artikel haben wir uns dem Driver gewidmet. In diesem Artikel machen wir mit den Wedges weiter und verraten Ihnen drei Dinge, die Sie in der neuen Saison beachten sollten.
Distanzkontrolle > Richtungskontrolle
Einer der Aspekte, die uns am Golfsport so faszinieren, sind die Designs und Layouts der Plätze. Das ermöglicht uns, den Schläger an einigen der schönsten Orte dieser Welt zu schwingen.
Mit einem schönen Design kommen allerdings auch neue Herausforderungen. Es ist unmöglich, all diese Herausforderungen einzuplanen. Aus diesem Grund sollten wir nicht nur die Bereiche, die wir trainieren priorisieren, sondern auch die Übungen innerhalb dieser Bereiche.
Kümmern Sie sich mit den Wedges in erster Linie um die Distanzkontrolle. Es ist deutlich einfacher, einen Pitch aus 50m einige Meter zu kurz oder zu lang zu lassen, als diesen einige Meter aus der Richtung zu pitchen.
Trainieren Sie dazu mit einfach aufgebauten Übungen. Der Teufel steckt nicht im Detail. Der Teufel steckt in der Regelmäßigkeit und es sind die einfach aufgebauten Übungen, die wir regelmäßig ausführen. Eine dieser Übungen stellen wir Ihnen im folgenden Video vor:
Kennen Sie Ihre Schlaglängen
Dieser Tipp ist einfach umzusetzen, denn wir müssen hierfür nichts ändern. Wir müssen lediglich das beobachten, was wir ohnehin schon tun und ein paar Notizen machen. Technische Messgeräte sind dabei hilfreich, allerdings kein Muss. Eine Übung, die wir dazu gerne durchführen, geht wie folgt: Schnappen Sie sich Ihr Lieblingswedge und pitchen Sie Ihren ersten Ball.
Achten Sie darauf, dass Ihr Ball nicht weiter als 30 Meter fliegt. Die Richtung ist zunächst zweitrangig. Spielen Sie den nächsten Ball nun mit dem Ziel, diesen 5m hinter der Stelle, an der Ihr erster Ball gelandet ist, aufkommen zu lassen. Spielen Sie den dritten Ball mit dem Ziel, diesen wieder 5m hinter der Stelle, an der Ihr zweiter Ball gelandet ist, aufkommen zu lassen.
Wiederholen Sie den Prozess bis Sie bei 80 Meter angekommen sind. Halb so wild, wenn einmal etwas schief geht. Nehmen Sie immer den vorherigen Ball als Referenz für den nächsten Schlag und beobachten Sie, wie sich Ihre Bewegung von Schlag zu Schlag verändert. Halten Sie Ihre jeweiligen Schwunggrößen- und Rhythmen schriftlich fest. So verzichten Sie im Turnier auf Ratespiele und daraus resultierende Unsicherheiten.
Apropos auf Ratespiele verzichten: In den obigen Abschnitten haben wir uns hauptsächlich um das Pitchen gekümmert. Je näher unser Ball jedoch am Grünrand liegt, desto wichtiger wird neben dem Ort, an dem der Ball aufkommt, auch das Rollverhalten unseres Balles. Das Rollverhalten ändert sich in Abhängigkeit von unserer Schlägerwahl und auch hier lohnt es sich, Papier und Stift zur Hilfe zu nehmen und eine Tabelle, wie die folgende anzulegen.
Machen Sie folgenden Test, um die Tabelle auszufüllen. Die investierte Zeit lohnt sich, denn wer seine Schlaglängen nicht kennt, rät und das ist keine erfolgsfördernde Strategie.
So geht’s: Legen Sie eine Münze rund 5 Meter von Ihnen entfernt auf das Übungsgrün. Beginnen Sie mit dem Schläger mit dem größten Loft in Ihrem Bag und arbeiten Sie sich bis zum Eisen 8 nach oben. Bedingung für das Messverfahren ist, dass Sie versuchen, den Ball so nah wie möglich an der Münze landen zu lassen. Kein gewerteter Ball sollte weiter als 75 cm von der Münze entfernt aufkommen.
Ist das der Fall, so nehmen Sie diesen Ball aus der Wertung, um zu verhindern, dass Ihr Ergebnis verfälscht wird. Gehen Sie sicher, dass Sie mindestens 10 Bälle mit jedem Schläger in der Wertung haben. Sind alle Bälle gespielt, schreiten Sie die Entfernung ab, die Ihre Bälle durchschnittlich gerollt sind und tragen diesen Wert in die Tabelle ein.
Kontext-orientiertes Training
Wer an der Distanzkontrolle feilt, Schlaglängen und Flug-Roll Verhältnis kennt, ist auf dem besten Wege, mehr Gefühl ums Grün herum zu entwickeln. Wer Kontext-orientiertes Training zudem zur Priorität macht, geht sicher, dass sich dieses Gefühl auch auf den Golfplatz überträgt.
Wir möchten in diesem Zusammenhang noch einmal unterstreichen, wie wichtig es ist, Zeit in die eigenen Wedges zu investieren. Ein Wedge ist deutlich mehr als nur der Schläger, den wir in den ersten drei Minuten auf der Range nutzen, um uns aufzuwärmen. Wer ums Grün herum weiß, was er tut, nimmt Spannung und Druck aus den Schlägen mit längeren Eisen und Hölzern. Das Wissen, dass ein verfehltes Grün kein Beinbruch ist, weil wir auf die Unterstützung unserer Wedges zählen können, ist extrem wertvoll.
Allerdings bedeutet das nicht, dass wir unsere Wedges isoliert trainieren müssen: Schnappen Sie sich zum Ende einer Trainingseinheit einen Ball, Ihr Lieblingswedge und Ihren Putter und spielen Sie einen 9-Loch Parcours. Dazu suchen Sie sich neun Stellen um das Übungsgrün aus mit dem Ziel, von jeder Stelle mit nicht mehr als zwei Schlägen im Loch zu landen. Haben Sie alle neun Löcher gespielt, erhalten Sie ein Ergebnis, das Sie mit zukünftigen Ergebnissen vergleichen können. So wird Ihr Fortschritt mess- und damit sichtbar.
Eine bildliche Darstellung der Übung finden Sie auch im folgenden Video:
Freddy und Patrick Braun sind Brüder, Plus- und Singlehandicapper (+1,4 & 3,6), Bundesliga-Spieler und die Köpfe hinter der Golftrainings-Website BelowPar.de. Freddy spielte vier Jahre lang College Golf in den USA, wo er mit der Wilmington University bei den nationalen Meisterschaften 2016 unter die Top 8 Teams des Landes kam. Während seiner Zeit in den USA lernte er unter anderem von PGA-Tour-Trainern und gewann mehrere Turniere mit dem Team.
Info: www.belowpar.de
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