Erkennen Sie Ihre Schwächen beim Putten und wandeln Sie diese Schritt für Schritt in Ihre neuen Stärken um.
Albert Höpfl, Jahrgang ’72, Fully Qualified PGA Professional, A-Trainerlizenz des DGV/DOSB
Haben Sie sich schon des Öfteren über Ihre Kunst auf dem Putting-Grün geärgert? Hier ein Putt zu kurz, dort das Break falsch gelesen, und die kurzen „Stressputts“ gehen sowieso nie rein. Um beim Putten einen deutlichen Fortschritt zu erzielen, sollten Sie wissen, welches Ihre Schwächen bei den wichtigsten Einflussfaktoren eines guten Putts sind.
Zielen:
Leider trügt uns das eigene Auge viel zu sehr, und so kommt es nicht selten vor, dass die richtige Ausrichtung darunter leidet. Hier gibt es schnelle Abhilfe. Malen Sie sich mit Hilfe einer Schablone einen Strich auf Ihren Ball oder nutzen Sie die auf dem Ball befindliche Schrift/Markierung. Richten Sie dann Ihre Markierung so auf Ihr Ziel aus, dass der Ball den Weg ins Loch finden würde. Somit haben Sie es bei der Ausrichtung Ihrer Schlagfläche und Ihrer Füße deutlich leichter, einen erfolgreichen Putt zu machen oder den Ball so nah ans Loch zu bekommen, dass er schließlich „geschenkt“ ist. Sollte Sie der Strich optisch verwirren, können Sie sich natürlich auch ein Zwischenziel bis. ca. 25cm hinter dem Ball suchen, das auf der gewünschten Startrichtung liegt.
Unsere Augen können uns beim Putten täuschen – doch Sie können etwas dagegen tun – wie z.B. Ihren Ball richtig markieren
Mittig Treffen:
Wie wichtig die Mittigkeit des Treffens beim Putten ist, möchte ich Ihnen an einem kleinen Beispiel kurz erklären: Treffen Sie Ihren Ball nur 1 cm neben dem Sweetspot Ihrer Schlagfläche, dann beträgt der Längenverlust schon zehn Prozent. Ein 10-Meter-Putt bleibt also einen Meter zu kurz. Bei 2 cm sind es schon 20 Prozent usw. Um dieser Fehlerquelle entgegenzuwirken, gibt es eine simple Übung: Stecken Sie zwei Tees so in den Boden, dass Ihr Putter gerade noch hindurchpasst. Legen Sie den Ball nun mittig zwischen die Tees und versuchen Sie, das Ziel zu treffen. Berühren Sie eines derTees, dann haben Sie den Ball entweder zu sehr an der Hacke oder an der Spitze getroffen. Mit etwas Training werden Sie Ihre Putts jedoch bald mittiger treffen.
Legen Sie den Ball mittig zwischen die Tees und versuchen Sie, das Ziel zu treffen
Schlagflächenstellung:
Legen Sie zwei Bälle nebeneinander auf das Puttinggreen und stellen Sie Ihren Putter so an den Ball, dass ein Ball links und ein Ball rechts von der Mitte der Schlagfläche liegt. Führen Sie nun einen Putt aus ca. 5 Metern an den Grünrand aus. Wenn beide Bälle gleichzeitig am Grünrand ankommen, war Ihre Schlagfläche gerade. Sollte der innere Ball länger sein, war ihre Schlagfläche im Treffmoment offen und nach rechts verdreht. War der äußere Ball länger als der innere, war Ihre Schlagfläche geschlossen und somit nach links verdreht. Im Ernstfall würde Ihr Ball bei offener Schlagfläche rechts am Loch vorbeirollen, bei geschlossener Schlagfläche auf der linken Seite.
Fazit:
So oft treffen die Profis…
Der Durchschnitt für einen Einputt aus einer Entfernung von fünf Metern beträgt auf der PGA Tour übrigens gerade mal 15 Prozent. Und das bei deutlich besseren Grüns. Zum Schluss möchte ich Sie auch noch bitten, Ihre Putts auf der Runde nicht zu zählen. Denn dies ist genauso aussagekräftig wie die Farbe Ihrer Socken. Ein Spieler, der viele Grüns in Regulation trifft, wird deutlich längere und dadurch mehr Putts haben, als ein Spieler, der jedes Grün verfehlt, einen super Annährungsschlag macht und dann mit dem nächsten Schlag einlocht! Viel Erfolg also beim Trainieren und mehr gelochte Putts.
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