29.07.2018

Johns Sommermärchen

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Richard McEvoy sichert sich den Sieg bei der Porsche European Open. Der deutsche Amateur Allen John erlebt einen furiosen Schlusstag.


Hamburg – Hätte Allen John jemand zu Wochenbeginn prognostiziert, er würde am Sonntagnachmittag auf der Driving Range des Green Eagle Golf Courses stehen, um sich auf ein Stechen bei der Porsche European Open vorzubereiten, dann hätte der 30-Jährige wohl nur ungläubig gelächelt. Doch der deutsche Amateur, der von Rang 16 in den Finaltag gestartet war, erlebte einen furiosen Sonntag. Während Patrick Reed, Bryson DeChambeau und viele andere Top-Profis ihre Probleme mit dem langen, schwierigen Platz hatten, rauschte John nur so über die Runde.
Diese endete mit 67 Schlägen (-5) und der Führung im Clubhaus bei zehn unter Par und in eben dieser Situation. John musste kurz schlucken, wie er im Sky-Interview gestand, als er nach der Runde vorgerechnet bekam, was eine Top-Platzierung bei einem European-Tour-Event so an Preisgeld auf das Konto spült. Denn John wird als Amateur keinen Cent vom Topf bekommen.

Verletzung wirft John zurück

Vor einigen Jahren wagte der hörgeschädigte Deutsche, dessen Karriere zuletzt mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Deaflympics einen vorläufigen Höhepunkt fand, den Sprung ins Profilager. Doch eine langwierige Verletzung am Schambein setzte den Ambitionen ein vorläufiges Ende. John orientierte sich um, holte sich den Amateurstatus zurück, absolvierte eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann im Golf Club St. Leon-Rot und spielte zuletzt für den Club in der Bundesliga. Den Traum vom Golfprofi hat er allerdings noch nicht begraben.
Die Woche der Porsche European Open, wo er durch eine Einladung ins Feld gerutscht war, dürfte Selbstvertrauen geben. Auch wenn es am Ende nicht mehr für ein Stechen reichte. 

McEvoy sichert sich den Titel

Den ganzen großen Sprung verhinderte an diesem Sonntag Richard McEvoy. Der Engländer war in der Schlussgruppe unterwegs und verhinderte erst auf dem letzten Loch ein Stechen mit John, Renato Paratore und Christofer Blomstrand. Der Engländer lochte auf der 18 aus fünf Metern zum Birdie und setzte sich bei elf unter Par um einen Schlag vor dem Trio ab.
Es war der erst Sieg auf der European Tour für McEvoy, der vergangene Woche bereits auf der Challenge Tour einen Pokal gen Himmel stemmen durfte. Der Sieg bei der Porsche European Open bedeutet nun durch die zwei Jahre garantierte Tour-Karte vor allem Planungssicherheit. McEvoy pendelte in der Vergangenheit zwischen Challenge und European Tour und schaffte es bisher nicht, sich oben so wirklich zu etablieren. Diese Zeit ist nun erstmal vorbei.
Platz fünf teilen sich Hideto Tanihara und Romain Wattel, auf Rang sieben schließen Paul Casey und Österreichs Matthias Schwab das Turnier ab. Masters-Sieger Patrick Reed teilt Rang neun unter anderem mit Charl Schwartzel.
Max Kieffer und Philipp Mejow beenden das Turnier als geteilte 29.
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