Einen Ball gerade zu schlagen ist theoretisch ganz einfach. Damit es in der Praxis klappt, sollten Sie die Theorie verstanden haben. Wie und warum fliegt ein Golfball geradeaus? Und woher wissen Sie, ob eine Schwungänderung, an der Sie tüfteln, überhaupt den gewünschten Effekt auf den Ballflug hat, wenn Sie die ursächlichen Aspekte, die die Flugkurve beeinflussen, nicht kennen?
Die Theorie ist einfach: Wenn Sie einen Golfball sauber mit der Mitte des Schlägerblatts treffen, ist die Ausrichtung des Schlägerblatts im Treffmoment zu 75 bis 85 Prozent für die Startrichtung des Balls verantwortlich. Die Richtung, in die sich der Schlägerkopf im Treffmoment bewegt, beeinflusst die Startrichtung zu 15 bis 25 Prozent. Um einen Ball absolut gerade zu schlagen, müssen Sie den Ball folglich so treffen, dass das Schlägerblatt exakt in Richtung Ziel zeigt („Face Path“); außerdem muss sich der Schläger exakt in Richtung Ziel bewegen („Club Path“).
Die Praxis ist alles andere als einfach. Schließlich bewegt sich der Schläger auf einem geneigten Zirkel um den Körper des Spielers. Wenn Sie den Ball im Abschwung und somit in der Mitte Ihres Stands treffen, was ganz entscheidend bei Schlägen mit den Eisen ist, bedeutet dies, dass der Club Path nach rechts vom Ziel verläuft.
Damit Sie den Ball mit den Eisen gerade schlagen, sollte der Schwung in Relation zur Ziellinie also leicht von außen nach innen verlaufen („out to in“). Das erklärt, warum die meisten Golfer sich mit den Eisen leichter tun, einen geraden Ball zu schlagen, als mit den Hölzern: Die meisten Golfer schwingen nämlich „out to in“.
Wenn Sie den Ball mit einem Fairwayholz am tiefsten Punkt Ihres Schwungs schlagen, also gegenüber Ihrer linken Ferse, muss die Schwungrichtung im Treffmoment neutral sein, damit ein gerader Schlag gelingt.
Und mit dem Driver, wenn der Ball links von der Ferse Ihres linken Fußes bereits wieder in der Aufwärtsbewegung des Schlägerkopfes geschlagen wird, müssen Sie leicht nach rechts von der Ziellinie schwingen, um einen geraden Schlag zu meistern. Zeigt das Schlägerblatt und schwingt der Schlägerkopf im Treffmoment nicht in dieselbe Richtung, beschreibt der Ball eine Kurve nach links oder rechts.
Jonathan Taylor, Engländer und GOLF TIME-Buchautor, hat zunächst „The Move“ und schließlich „Swing Simply“ entwickelt, ist Fellow of the English PGA sowie G1 Class Professional der PGA of Germany
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