Sportphysio: Degenerative Veränderungen der Sprung- und Zehengelenke
Besser gut zu Fuss
Probleme bei langem Gehen und langem Stehen? Was tun bei degenerativen Veränderungen der Sprung- und Zehengelenke? Bernhard Langer-Physio Dr. med. Norbert Dehoust weiß Abhilfe.
Probleme mit den Füßen verderben die schönste Golfrunde. Beim Golfen werden nicht nur beträchtliche Entfernungen zurückgelegt, was grundsätzlich auf den Fairways eine sehr empfehlenswerte und gesunde Sache ist. Hier können schnell Degenerative Veränderungen der Sprung- und Zehengelenke auftreten.
Deswegen, da im Gegensatz zu asphaltierten Straßen die stoßdämpfenden Eigenschaften des Rasens günstig für die Gelenke sind. Insbesondere, wenn sich schon degenerative Veränderungen der Knie-, Hüft- oder Sprunggelenke eingestellt haben.
Da allerdings nicht nur Abrollbewegungen wie beim schnellen Gehen stattfinden, die vor allem bei Beweglichkeitseinschränkungen der Großzehengrundgelenke oder steifen Vorfüßen eine Rolle spielen würden. Sondern auch seitliche Rollbewegungen der Füße beim Rück- und Durchschwung stattfinden. Deshalb sind Bewegungseinschränkungen und muskuläre Fehlfunktionen im Bereich des Mittelfußes, der Fußwurzel und des Sprunggelenks hinderlich oder schmerzhaft.
Das Großzehengrundgelenk kann in der Regel eine gute Beuge- und Streckbewegung von ca. 45% durchführen. Sollte die Gelenkkapsel einsteifen, wird diese Beweglichkeit teilweise drastisch reduziert. Die Betroffenen rollen nicht mehr ordentlich über das Großzehengrundgelenk ab.
Die Ausweichbewegungen können unter Umständen zu Fehlbelastungen anderer Abschnitte des Fußes oder gar des Kniegelenks, des Hüftgelenks und der Wirbelsäule führen.
Was kann man selbst tun?
1. Überprüfen Sie die Beweglichkeit Ihrer Großzehengrundgelenke und beugen Sie die Gelenke aktiv und passiv im Seitenvergleich. Sollte die schmerzhafte Seite auch die steifere sein, dann kann tägliches Ziehen am Großzeh mit mildem Zug über einen längeren Zeitraum gehalten (1 bis 2 Min.) helfen.
Dabei sollte allerdings kein Schmerz entstehen. Die steife Gelenkkapsel sollte aber genügend Zeit bekommen, um sich richtig zu dehnen und durch das regelmäßige Ziehen auch gedehnt bleiben.
2. Bei einer Einsteifung des Vorfußes mit Schmerzen beim Aufstehen, einer leichten Besserung bei kurzen Wegstrecken und wieder Beschwerdeverstärkung bei längeren Gehstrecken mit Schmerzen im Ballenbereich. Hier empfiehlt sich die Anwendung einer Therapieronde zur Eigenmobilisation.
3. Bei Bewegungseinschränkungen im Mittelfuß, der Fußwurzel und des Sprunggelenks empfiehlt sich wiederum die Manuelle Medizin. Mit mobilisierenden Anwendungen durch Manualtherapeuten, um die ursprünglichen Bewegungsvoraussetzungen zu entwickeln. Danach kann mit Übungsprogrammen der Spiraldynamik die muskuläre Koordination wieder trainiert werden.
Dr. med. Norbert Dehoust ist Lehrstellenleiter der deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin (MWE) und der österr. Arbeitsgemeinschaft für Manuelle Medizin (ÖAMM). Er selbst spielt ein Handicap von –4,1.
Info: www.mbz-herrsching.de
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