„Je schlechter, desto rechter“, lautet die Faustregel bei schlechter Balllage. Oder: „Erst der Ball, dann der Boden.“ Es geht im Golf nichts über eine gute Balllage. Denn nur, wenn der Ball sauber mit dem Schläger gespielt werden kann, ist es möglich, ihn satt zu treffen, um so das Maximum an Distanz und Spin zu generieren. Jeder Tour-Pro wird Ihnen das blind unterschreiben.
Was aber, wenn der Ball nicht optimal liegt? Wenn er auf schlechtem, harten Untergrund oder aber in tiefem Gras zur Ruhe kommt ? Dann muss man etwas tricksen, um die Situation bestmöglich zu meistern. Im konkreten Fall über eine Veränderung der Standposition zum Ball. Als Faustregel gilt hier: Je schlechter, desto rechter. Soll heißen: Je schlechter die Balllage, desto weiter vom rechten Fuß spiele ich ihn (für Rechtshänder). Das hat einen ganz einfachen Grund: Wenn der Ball so liegt, dass er nicht ideal in der Mitte des Schlägerblatts, also im Sweetspot, getroffen werden kann, besteht Handlungsbedarf. Und zwar in der Form, dass man versucht, ihn in der Abwärtsbewegung zu treffen, bevor der Schläger auf den Untergrund trifft.
Somit hat man zumindest die Möglichkeit geschaffen, den Ball direkt zu treffen und einigermaßen in der Mitte der Schlagfläche. Als Folge dieser Maßnahme gilt es jedoch zu beachten, dass der Ball wesentlich flacher starten, nicht so weit fliegen, dafür aber umso länger ausrollen wird. Das erfordert etwas Übung, vor allem darin, den Ball nicht mit der Kante der Schlagfläche zu toppen, denn sonst schießt er unkontrollierbar davon. Auch sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass durch den flachen Ballflug gewisse Schläge nicht mehr möglich sind. Beispielsweise eine Annäherung, bei der der Ball hoch aufs Grün gespielt werden soll, und eben wenig ausrollen sollte. Wie bei allem, geht auch hier nichts über ein gewisses Maß an Übung, dann aber werden Sie zukünftig auch mit schlechten Balllagen mit ziemlicher Sicherheit bestens zurechtkommen.
Felix Lubenau, Jahrgang ‘75, PGA Pro mit Stützpunkt im GC Schloss Egmating sowie Head Coach im Hartl Resort Center of Excellence. Info: www.schuster-lubenau.de
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