Der Treffer im Sweetspot soll den Golfer mit einem einmaligen Klang und Feeling belohnen. Zwei Ingenieure über die Sache mit dem Gefühl.
Es ist eines der großen Ziele eines jeden Ingenieurs beim Bau von Golfschlägern: Das Gefühl und das Geräusch, das beim Treffmoment mit dem Ball im Sweetspot entsteht. Eine Eigenschaft, die so gerne als Feel & Sound bezeichnet wird.
Im Gespräch mit Brad Schweigert, Chief Product Officer von Parsons Xtreme Golf, wird klar, wie wichtig dieser Punkt bei der Herstellung der High-End-Schläger von PXG ist.
Weich solle er sein und gleichzeitig knackig. Auf keinen Fall hohl und hell. Es stellt sich die Frage: Gibt es das perfekte Geräusch?
Wie lässt sich Geräusch von Gefühl trennen? Und wie lässt es sich messbar machen?
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Treffer im Sweetspot: Sattes Geräusch
„In der Entwicklung spielen Geräuschanalysen eine bedeutende Rolle. Es gibt bestimmte Frequenzen, die wir anpeilen“, erklärt Schweigert. „Für das Gehirn ist es schwierig, Gefühl von Geräusch zu trennen. Die Hände spüren den Treffmoment und Millisekunden später hört man den Klang.
Das Resultat dieser Eindrücke ist das, was die Golfer als Schlaggefühl bezeichnen. Unser Ziel ist es immer, ein volles, sattes und auf keinen Fall ein helles, hohles Geräusch zu erzeugen.“
Manche Tour-Spieler, erklärt Schweigert weiter, verfügen über ein Maß an Sensibilität, dass sie beim Treffmoment sogar das Schwingen des Schlägerblattes wahrnehmen.
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Uneinig bei der Frequenz, einig bei der Dauer
Einen Einblick in die Materie gewährt auch Dr. Alan Hocknell, Head of R&D bei Callaway Golf.
„Hohe Frequenzen werden vom menschlichen Gehör als laut empfunden, niedrige dagegen eher als leiser.“ Je nach Golfer unterscheiden sich die Vorlieben, aber generell werden bei Eisen geringere Frequenzen bevorzugt, während beim Driver ein etwas lauteres Geräusch als angenehmer, bzw. kraftvoller, eingestuft werden.
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So uneinig sich manche Golfer bei der bevorzugten Frequenz sind, so leicht lässt sich dagegen ein anderer Parameter festlegen. „Egal, ob hohe oder niedrige Frequenz. Das menschliche Gehör mag keine Frequenzen, die zu lange anhalten“, erklärt Hocknell weiter. „Je kürzer die Dauer des Geräuschs, desto angenehmer wird dieses eingestuft.“
Um die Frequenz im Treffmoment zu manipulieren, stehen den Ingenieuren diverse Mittel zur Verfügung: Von der Kombination unterschiedlicher Materialien hinter der Schlagfläche über zusätzliche Streben im Inneren des Schlägerkopfs sowie das Material des Schlägerkopfs selbst.
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Vibrationen minimieren
Ein weiterer Punkt seien die Vibrationen, die auf die Hände wirken. Hier lautet das Ziel: Je weniger Vibrationen, desto besser. Nicht nur wegen des Gefühls, sondern auch, um die Gelenke zu schonen.
„Es ist eines unserer Hauptziele, dass die Golfer im Blindtest ein PXG-Eisen erkennen würden, alleine am Gefühl im Treffmoment. Hier wollen wir uns von den Kontrahenten abgrenzen“, so Schweigert.
Es sind eben nicht nur die Ergebnisse, die einen Golfschläger zu einem Erfolgsmodell machen, sondern die Feinheiten. Was die Sache für die Ingenieure im Entwicklungsprozess sicher nicht einfacher macht.
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