11.06.2019

Wieder brutal?

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Jedes Jahr im Juni das gleiche Spiel bei der U.S. Open: Wird der Platz wieder so brutal? Phil Mickelson glaubt an ein Desaster, der Ausrichter wirkt milde. Der erste Eindruck aus Pebble Beach.


Sieben Birdies, keine Fehler, 65 Schläge – Phil Mickelson spazierte in der Finalrunde des Pebble Beach Pro-Am im frühen Februar zu seinem ersten Sieg auf der PGA Tour in diesem Jahr. In dieser Woche kehrt der Amerikaner zurück auf die Monterrey-Halbinsel, um erneut zu versuchen, das letzte fehlende Major-Turnier zu gewinnen; und den Career Grand Slam perfekt zu machen. Sechs Mal hatte er die U.S. Open bereits auf Position zwei beendet. 

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Einen bogey-freien Spaziergang wird Mickelson nicht erwarten, wenn er am Donnerstag in die erste Runde startet. Zwar ist der Ausblick von den weltbekannten Bahnen auf den Pazifik nach wie vor atemberaubend, doch das Pebble Beach der U.S. Open wird nichts mit dem des Pro-Am-Turniers zu Beginn des Jahres gemein haben. Par sei immer ein gutes Ergebnis bei einer U.S. Open, heißt es so schön. Graeme McDowell beherzigte dies bei der letzten Austragung des Turniers auf dem Pebble Beach Golf Links. Er schloss bei windigen Bedingungen genau bei Even Par ab. Und gewann einen Schlag vor Grégory Havret.

Toughest Test in Golf

Die Ausrichter der U.S. Open, proklamiert mit dem Slogan „toughest test in golf“, haben das Ziel, den Platz enorm schwierig zu gestalten. Sich an die Grenze zwischen spielbar und unspielbar; zwischen fair und unfair heranzutasten. Vor allem im vergangenen Jahr in Shinnecock Hills hatten viele Spieler das Gefühl, die Grenze sei überschritten worden. Vor allem am Samstag, als irgendwann keiner mehr in die Nähe von Ergebnissen unter Par kam. Als die Fahnen an Positionen gesteckt wurden, die zur Folge hatten, dass die Spieler ihren Ball bisweilen vom Grün putteten.
John Bodenhamer ist Senior Managing Director of Championships bei der USGA, er ist in diesem Jahr verantwortlich für den Kurs. Er hofft, nicht allzu oft vor den Kameras stehen zu müssen, um sich zu erklären. „Ich habe den Platz noch nie in einem besseren Zustand gesehen“, erklärte er im Vorfeld. Um eine reibungslose U.S. Open zu gewährleisten, holte er im Vorfeld viele Meinungen ein. Von Agronomen, Tour-Spielern und Pebble-Beach-Experten. Dieser Input soll dafür sorgen, dass in diesem Jahr der Wettbewerb im Vordergrund steht – und nicht der unfaire Platz. Er kündigte bereits an, den Platz zwischen den beiden Gruppen am Vor- und Nachmittag wässern zu wollen. 

Was ist zu erwarten in dieser Woche? 

Mickelson zeigte sich im Vorfeld fast schon traditionell kritisch, was die USGA, den Veranstalter des Turniers, betrifft. „Ich bin 29 Mal bei einer U.S. Open an den Start gegangen“, erklärte er. „Und immer, wenn es nicht geregnet hat, hat die USGA das Setup des Platzes versaut. Der Regen entscheidet darüber. Sollte er ausbleiben, wissen sie nicht, wie sie das Setup kontrollieren sollen. Wir hoffen alle auf ein wenig Regen.“
Ein Profigolfer, der sich Regen wünscht? Ungewöhnlich, aber verständlich. Denn: Die Wetterprognose sieht gut aus. Oder – je nach Sichtweise – schlecht. Temperaturen um die 20 Grad, moderater Wind und kein Niederschlag – so die aktuelle Prognose. Rickie Fowler bestätigte, dass allein der Ausrichter darüber entscheidet, wie schwierig es wird für die Weltelite auf einem der schönsten Plätze der Welt. „Sie können mit dem Platz machen, was sie wollen. Aktuell ist er einigermaßen weich, weil am Wochenende gewässert wurde, aber das wird sich ändern.“ Das Rough, ebenfalls ein beliebtes Thema vor einer U.S. Open, sei „einigermaßen spielbar“, erklärte Fowler. Von einigen Stellen seien sogar mittlere Eisen denkbar. Es sieht so aus, als würde es in diesem Jahr nicht ganz zu brutal werden wie zuletzt. 
Und bei allem Verständnis für die Spieler: die U.S. Open ist eben dieses eine Turnier, bei dem Even Par ein großartiges Ergebnis ist. Die Spieler wissen es vor der Anreise. Dieses Attribut zeichnet dieses besondere Major aus. Bälle werden auch in Pebble Beach von den harten Fairways ins Rough rollen, Putts werden auf den Grüns ewig ausrollen. Spielbahnen werden ungewöhnlich schmal und das Rough knöcheltief sein.
Für den Zuschauer ist es interessant, wenn die Protagonisten einmal nicht mit einer lockeren 65 im Gepäck von der Runde spazieren, sondern wie bei Graeme McDowell 2010 eine hat erkämpfte 74 reicht, um am Ende den Pokal gen Himmel zu strecken.

Auf einen Blick: U.S. Open

Ort: Pebble Beach Golf Links (Monterey, Kalifornien)
Preisgeld: 12.5 Millionen U.S. Dollar
Siegprämie: 2.25 Millionen U.S. Dollar
Deutsche: Martin Kaymer
Österreicher: Bernd Wiesberger, Sepp Straka
Stars: Tiger Woods, Dustin Johnson, Brooks Koepka, Rory McIlroy, Phil Mickelson, uvm.
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