Großartige Comebacks, begeisternde Weiterentwicklungen und persönliche Wunschträume. Danke, 2016! Auch wenn du ansonsten in jeglicher Hinsicht ein wirklich furchtbares Jahr warst, in puncto Golf kann man sich nicht beschweren.
Soviel zur Vergangenheit, richten wir nun den Blick erwartungsvoll nach vorne. Selbst in einem Jahr ohne Ryder Cup oder ein olympisches Golfturnier bleiben genug Positionen übrig, um locker 20 Punkte auf einem Wunschzettel an die vor uns liegende Saison zu füllen. Und wie Sie sehen werden, sind unsere Wünsche weder allzu vermessen hochgegriffen noch völlig unrealistisch. Dergleichen heben wir uns lieber für unsere eigene Golfsaison auf!
Teil 2: Fünf weitere Dinge, die wir 2017 sehen wollen:
6. Make the European Tour great again!
Seit 2015 sitzt Keith Pelley bei der European Tour am Ruder. Zuvor drohte der europäische Profigolfzirkus immer mehr zu einer Art Nachwuchsprogramm für die amerikanische Gegenveranstaltung zu verkommen. Doch Pelley füllte die leeren Kassen, indem er bspw. die Austragungsstätte des Ryder Cup 2022 an den Meistbietenden verkaufte. 2017 startet sein neuestes Projekt, die Rolex Series. Anfangs umfasst die Turnierreihe der Schweizer Luxus-Uhrenschmiede sieben Turniere, die jeweils mit mindestens sieben Mio. Euro Preisgeld dotiert sind.
Diese Serie soll es vor allem den europäischen Global Players erleichtern, sich für eine European Tour-Mitgliedschaft zu entscheiden bzw. ausländische Stars ermuntern, Turniere wie die BMW PGA Championship oder die Italian Open mit ihren Teilnahmen zu veredeln. Wir wünschen uns, dass dank der neuen European Tour mehr Fans in Europa die Weltspitze des Golf live erleben können.
7. Mehr Profis mit Profil
Wir haben keine Lust auf einen Haufen emotionsloser Golfroboter, die alle gleich aussehen und die ewig gleichen Antworten geben. In der heutigen Zeit muss ein Golfprofi den Fans mehr bieten als Talent, er muss Wiedererkennungswert erzeugen. Ian Poulter hat das als Erster begriffen. Er positionierte sich als Paradiesvogel und gewährte über die sozialen Medien Einblicke in sein reales Privatleben. Viele Kollegen wie Jordan Spieth und Rickie Fowler, die einen kompletten Urlaub via Twitter dokumentierten, folgten dem Beispiel.
Weder außergewöhnlich erfolgreich noch in irgendeiner Weise gutaussehend, aber trotzdem überall beliebt ist Andrew „Beef“ Johnston, der sich im letzten Jahr in die Herzen der Menschen spielte, trank und mampfte. Wir wünschen uns mehr authentische Typen und weniger langweilige Statisten in der Manege des Golfzirkus!
8. Eine Open ohne Regen
Erinnert sich noch jemand an die letzte Open Championship ohne einen Tropfen Regen? Es war in Hoylake 2006, damals gewann Tiger Woods auf dem (ziemlich verbrannten) Royal Liverpool. Seither gestaltet sich das älteste Golfturnier der Welt als feuchtfröhliche Angelegenheit und man täte gut daran, auch dieses Jahr als Besucher in Royal Birkdale einen Regenschirm einzupacken. Wir wünschen uns für ein Major-Turnier im Juli etwas mehr Sonnenstunden!
9. Sergio Garcia gewinnt ein Major
Wenn ein Spieler überreif für einen Major-Sieg ist, dann Sergio Garcia. 72-mal hat der Spanier um einen der vier großen Titel mitgespielt, 22-mal schaffte er es in die Top 10 und einmal (Open Championship 2007) scheiterte er nur ganz knapp im Play-off an Padraig Harrington. Seit 1999 gehört El Niño zum Favoritenkreis, doch der große Wurf gelang ihm nie. Noch hat Sergio mit seinen erst 36 Jahren die Zeit auf seiner Seite.
Anders sieht es da bei unvollendeten Spielern wie Lee Westwood (43), Ian Poulter (41) oder Luke Donald (40) aus. Mit seinem Sieg bei der Dubai Desert Classic bewies Sergio Garcia Anfang Februar, dass er immer noch alle Qualitäten besitzt, um sich den langgehegten Traum zu erfüllen. Wir wünschen ihm, dass es 2017 endlich klappt!
10. Mehr Events wie die Hero Challenge
In der Woche des British Masters 2016 veranstaltete die European Tour einen neuartigen Wettkampf namens Hero Challenge und begeisterte die Zuschauer mit dem innovativen Show-Golf-Konzept (Youtube: Hero Challenge – The European Tour plays at night). Sechzehn Teilnehmer (acht Golfprofis und acht Prominente) nahmen in einer Arena an einem Par-3-Wettbewerb teil, der mit Rockmusik und Flammensäulen aufgemotzt wurde. Das Ergebnis war ein Heidenspaß und brachte zudem die Erkenntnis, dass es wahrlich kein Hexenwerk ist, so ein Spektakel auf die Beine zu stellen.
Wir wünschen uns, dass zukünftig das Rahmenprogramm auch bei anderen großen Turnieren um Events wie die Hero Challenge erweitert wird. Vielleicht gibt es ja nach Wok-WM und TV-Turmspringen irgendwann auch einmal das große Promi-Par 3-Turnier als Samstagabend-Show zu bestaunen.
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