Wenn der Greenkeeper zum Spielpartner wird – Hubert Kleiner über das Problem nichtgolfender Greenkeeper.
Spielt Ihr Greenkeeper schon Golf? Oder wer oder was hindert ihn (noch) daran? Unlängst auf einem Einladungsturnier durfte ich in drei ungläubig staunende (wohlgemerkt nicht unbedingt wegen meines Golfspiels) Augenpaare blicken, als beim vorsichtigen Abtasten der Mitspieler untereinander auf den ersten Spielbahnen die Rede auf den beruflichen Hintergrund kam: Head-Greenkeeper, war meine selbstbewusste Antwort und auch noch mit Spaß am Spiel und Interesse, neue Mitgolfer und andere Golfplätze kennenzulernen!
Das Eis war gebrochen und wir haben uns die folgenden vier Stunden bestens über alle möglichen Seiten des Golfspiels und der Platzpflege im Besonderen unterhalten. Für mich war es die perfekte Gelegenheit, Greenkeeping in all seinen Facetten live vor Ort diskutieren zu können, und ich bin mir sicher, meine Mitspieler haben in dieser Golfrunde auch etwas Neues gelernt, die klassische Win-win-Situation!
Ich höre immer wieder von Kollegen, dass es nicht gern gesehen wird, wenn sie selbst auf ihrer Anlage zum Golfschläger greifen wollen. Wie viel Vertrauen hätten Sie in einen Metzger, der seine Wurstprodukte nicht selber kosten darf? Welcher Bäcker preist seine Brezeln an, ohne sie vorher probiert zu haben? Wie soll ein verantwortlicher Greenkeeper seine angebotene Ware (Golfplatz) beurteilen, wenn er nicht spielen darf?
Wie soll er in der „Golfersprache“ mitreden, wenn er davon ausgeschlossen bleibt? Liebe Golffreunde, ermuntern Sie Ihren Greenkeeper, auch selbst zu spielen, oder noch besser, nehmen Sie ihn einfach auf eine Ihrer nächsten Runden vorbehaltlos mit! Gemeinsam kommen wir ein Stück weiter!
Ihr Mitgolfer
Hubert Kleiner
Past-Präsident des deutschen Greenkeeper-Verbandes
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