Was macht eigentlich Victor Dubuisson? Victor Dubuisson gilt nicht als sonderlich nahbar. Vergangene Spielzeit setzte er fast komplett aus. Offiziell wegen einer Verletzung am Trommelfell.
Houdini wurde er genannt. Das war 2014. Victor Dubuisson hatte dem favorisierten Jason Day einen packenden Kampf geboten. Immer wieder musste er sich aus scheinbar ausweglosen Situation in der kakteenreichen Wüstenlandschaft von Arizona befreien. Was ihm gelang.
Dubuisson, der Entfesselungskünstler, titelten die Golfmedien. Zwar verlor er das WGC-Finale gegen den Australier, doch der schüchterne Franzose war durch seinen beherzten Auftritt nun auch auf der großen Bühne angekommen. Zuvor hatte er bei der Turkish Airlines Open 2013 seinen ersten Titel auf der European Tour gefeiert.
So überraschte es kaum, dass er später im Jahr Teil des Teams von Paul McGinley beim Ryder Cup war. Mit Partner Graeme McDowell zeigte er auch in Gleneagles überragende Leistungen, blieb insgesamt in drei Partien ungeschlagen. Vieles deutete darauf hin, dass Victor Dubuisson, damals 24, auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des europäischen Teams sein würde.
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Nur ein Turnier 2014
Doch der Aufwärtstrend setzte sich nicht fort. Zwar gewann Dubuisson auch 2015 die Turkish Airlines Open und spielte ansonsten eine solide Saison 2015, doch in der Folge wurde es stetig ruhiger. 2018 verschwand Dubuisson, 28, letztlich komplett von der Bildfläche. Zuletzt tauchte er im April bei einem Event der European Tour auf, wurde 135. bei der Open de España.
Was ist los mit der einstigen großen Hoffnung? Die offizielle Begründung lieferte Dubuisson einigen Reportern im Mai. Sein Trommelfell sei während eines Flugs geplatzt. Eine Operation war nötig. Dubuisson befürchtete schon damals, dass die Saison für ihn zu Ende wäre. Fliegen wäre nicht möglich und beim Schlagen eines Golfballs träten Schmerzen auf. Die Rehabilitation stehe im Vordergrund, deshalb verzichtete er auf weitere Starts.
Andere Meinungen von Kollegen auf der European Tour glauben nicht, dass die Verletzung der Hauptgrund für die Auszeit ist. Eine anonyme Quelle erklärte dem Magazin National Club Golfer: „Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er gerne Golf spielt und jemals diesen Sport geliebt hat. Ich glaube fast, er spielt, weil er eben gut ist.“
Victor Dubuisson: „Nicht wie die anderen…“
Victor Dubuisson gilt als unnahbar, vor allem Reportern gegenüber, die sich über seine private Vergangenheit informieren wollen. Thomas Levet sagte während einer Pressekonferenz einmal, er kenne die Familiengeschichte seines jüngeren Landsmanns und könne bestätigen, dass er es nicht immer leicht hatte.
Paul McGinley attestierte seinem Schützling beim Ryder Cup in Gleneagles, eine gewisse Ausstrahlung und ein spezielles Flair zu besitzen. „Ich mag es, dass er nicht wie die anderen ist.“ Graeme McDowell ergänzte, dass Victors entspannte Persönlichkeit oft mit Einschüchterung und Nervosität verwechselt wird.
Es gab einige Stimmen, die in die Richtung gehen, dass der Franzose in dieser Spielzeit eben lieber angelt als golft. Zwangspause oder Sabbatical? Die wahren Gründe für die Auszeit bleiben ein Rätsel. Das gleiche Rätsel, das die gesamte Personalie gewissermaßen umgibt.
Fest steht: Die Auszeit endet in dieser Woche. Victor Dubuisson steht im Feld der Hong Kong Open, dem Auftakt in die Spielzeit 2018/19.
Houdini macht also weiter. Gute Nachrichten …
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