19.12.2017

Kaymers Problemzonen

Martin Kaymer
golftime
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„Statistiken sind wie Bikinis, sie enthüllen eine ganze Menge, verbergen aber das Wichtigste“, lautet ein beliebtes Zitat. Dennoch haben wir einen Blick in die Schlüsselzahlen von Martin Kaymer in diesem Jahr geworfen und sie mit Werten aus der Vergangenheit verglichen.

Für Martin Kaymer lief die Saison 2017 nicht gerade nach Plan. Eine Verletzung der Bizepssehne, verbunden mit mehrwöchiger Auszeit, war mitverantwortlich dafür, dass die Ausbeute in diesem Jahr etwas schwächer ausfiel. Zum dritten Mal in Folge beendete der ehemalige Weltranglistenerste eine Saison ohne eine Trophäe. 

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Aber was hindert den besten deutschen Golfspieler aktuell daran, wieder Titel zu gewinnen? Ein Blick in die Statistiken der European Tour und PGA Tour verschafft einen Eindruck, wo die Stärken und Schwächen in Kaymers Spiel liegen.

Die Abschläge:
Vergleicht man den dominanten Martin Kaymer von 2010, der das Race to Dubai nach vier Saisonsiegen für sich entscheiden konnte, mit dem der vergangenen Saison, so fällt auf, dass das lange Spiel heute nicht unbedingt schlechter geworden ist. Kaymer bringt seine Bälle zwar im Vergleich mit der Konkurrenz nicht mehr ganz so weit wie früher ins Spiel, dafür allerdings präziser. Nur elf Spieler haben 2017 auf der European Tour im Schnitt mehr Fairways getroffen – eine Steigerung im Vergleich zu 2010. Vielleicht auch durch die viel diskutierte Schwunganpassung von 2011, die es ihm nun ermöglicht, den Ball nicht nur ausschließlich mit der Fade-Kurve auf die Spielbahn zu schicken.
Die Annäherungen: 
„Meine Eisenschläge waren heute nicht gut genug“, analysierte Kaymer nach der dritten Runde der Open Championship 2017 in Royal Birkdale. „Deshalb habe ich mir relativ wenige Birdie-Chancen erarbeiten können. Vor allem mit den kürzeren Eisen konnte ich den Ball nicht nah genug an die Fahne bringen.“ Diese Momentaufnahme wollen wir etwas näher beleuchten. 
Die Werte „Grüns in Vorgabe“ der Jahre 2010 und 2017 der European Tour unterscheiden sich zunächst nicht wirklich voneinander. Beim Blick in die wesentlich ausführlichere Statistik der PGA Tour, auf der Kaymer das ein oder andere Gastspiel gab, fällt auf, dass er vor allem bei den Annäherungen von circa 45 bis 115 Meter den Ball oft nicht ganz nah an die Fahne bekommt. Im Schnitt etwas über sieben Meter von der Fahne entfernt. Spitzenwert auf der PGA Tour 2017: 4,5 Meter (Justin Thomas). Je weiter der Ball vom Grün entfernt liegt, desto besser die Werte. Erstaunlich: Aus 135 bis 160 Metern zum Beispiel hat Kaymer seine Bälle näher an die Fahne gebracht als aus 45 bis 115. In dieser Kategorie gehörte er zu den stärksten auf der PGA Tour. 
Die Werte der PGA Tour sind bei insgesamt nur 24 Runden in der Statistik allerdings mit etwas Vorsicht zu genießen. Ein kleiner Trend ist dennoch zu erkennen. Insgesamt war Kaymer, glaubt man den Werten „Strokes-Gained“ der PGA Tour, die die Leistung in den verschiedenen Bereichen des Spiels mit dem Schnitt des Feldes beim jeweiligen Turnier vergleicht, bis auf die Annäherungsschläge in allen Bereichen des Spiels stets besser als der Durchschnitt.
Kurzes Spiel:
Beim Putten fällt auf: Kaymer benötigte 2017 auf der European Tour im Schnitt 29.84 Putts pro Runde, ein Unterschied zu 2010 (29.1 Putts). Ihn nun aber als schlechten Putter hinzustellen, wäre voreilig, da sich die Werte der Statistik „Putts pro getroffenem Grün“ der Jahre 2010 und 2017 nicht so drastisch voneinander unterscheiden.
Ein Blick in die „Scrambling“-Werte belegt, dass Kaymer bei verpassten Grüns, zu viele Schläge liegen lässt. Und dies ist nicht unbedingt auf die Putt-Leistungen zurückzuführen. 2010 gehörte er mit knapp 64 Prozent gelungener Up-and-Downs zu den Besten der Tour ums Grün. 2017 reichen 55,4 Prozent Erfolgsquote nicht für die Top 100 in dieser Statistik. Auch auf der PGA Tour sieht es in diesem Bereich nicht besser aus.
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