24.11.2018

„Schreckliches Golf“ und schweres Atmen – Phil gewinnt

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Phil Mickelson besiegt Tiger Woods beim Schaukampf in Las Vegas. Sportlich wird es spannend, der große Trash Talk bleibt aus.


Zunächst zum Sportlichen: Phil Mickelson stand am Ende als Sieger des Schaukampfs zwischen ihm und Tiger Woods fest. Die Entscheidung fiel auf dem 22. Loch (viertes Extraloch), als es schon dunkel war im Shadow Creek Golf Club von Las Vegas. Ein improvisiertes Par 3 – abgeschlagen wurde vom Übungsgrün in Richtung 18 – diente als Bühne für die Entscheidung. Im vierten Versuch gelang Mickelson dort das Birdie, die Siegprämie in Höhe von neun Millionen U.S.-Dollar wandert damit auf sein Konto.

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Zuvor konnte sich keiner der Kontrahenten entscheidend absetzen. Mickelson ging früh in Führung, Woods glich aus, ging selbst in Führung, rettete sich mit einem spektakulären Chip-In vom 17. Grünrand und verpasste auf der 18 den Putt zum Titel. 

Etwas ganz Besonderes

„Das war etwas ganz Besonderes“, erklärte Mickelson zufrieden. „Ich weiß, dass deine Karriere die beste aller Zeiten ist. Ich habe gesehen, wie du Dinge getan hast, die einfach bemerkenswert sind. Aber weißt du, ich werde das heute niemals in Vergessenheit geraten lassen. Ich werde es jedes Mal erwähnen, wenn ich dich sehe. Ich werde diese Gürtelschnalle jedes Mal tragen, wenn ich dich sehe. Es ist nicht das Masters, nicht die U.S. Open, ich weiß, aber es ist etwas. Es ist einfach schön, eine Kleinigkeit für Dich zu haben.“
„Es war eine unterhaltsame Partie“, sagte Woods, dessen erfolgreiche Comeback-Saison nächste Woche auf den Bahamas bei der Hero World Challenge endet. „Ich meine, wir haben uns einen harten Kampf geliefert. Ich hatte heute viele Möglichkeiten, Putts zu lochen, um ein wenig Druck auf Phil auszuüben.“ 

„Ich hatte am letzten Loch die Gelegenheit, das Match zu gewinnen, dann folgte ein schlechter Putt, und dann in den Extra-Löchern … Wie kann man ein Grün mit dem Lob Wedge zweimal verfehlen. Das war eine verpasste Chance. Phil hat davon profitiert.“
Insgesamt war es keine hochklassige Partie zwischen den beiden Superstars. „Schreckliches Golf“, attestierte der ehemalige NBA-Star und Co-Kommentator Charles Barkley. Er übertrieb. Hochklassig war es nicht, solide allemal. Beide spielten drei unter Par, Mickelson blieb ohne Bogeys, Woods erzielte sechs Birdies – und das mitten in der Nebensaison. 

Mickelson auch bei den Zocks vorne

Im Vorfeld wurde immer wieder das Zock-Thema hochgehangen. Insgesamt ging es während der Partie um Seitenwetten im Wert von 800.000 U.S.-Dollar. 600.000 davon sicherte sich Mickelson durch präzisere Abschläge auf den Bahnen 5, 8 und 13. 200.000 U.S.-Dollar gingen an Woods, weil Mickelson nicht, wie angekündigt, ein Birdie auf der ersten Bahn spielen konnte. Der Erlös geht an einen guten Zweck.
Knapp fünf Stunden dauerte die als Spektakel angekündigte Partie. Es plätscherte ein wenig dahin, bis es am Ende doch noch spannend wurde. Was fehlte, waren die angekündigten Gespräche der beiden Kontrahenten. Aufziehen wollten sie sich, Sprüche klopfen, spontane Wetten abschließen. Deshalb auch die Mikrofone. Was der Zuschauer zu Hause davon mitbekam, war zunächst einmal ein schwerfälliges Schnaufen von Phil Mickelson und ein Gespräch über das Wetter. Viel interessanter wurde es diesbezüglich nicht wirklich.
Mickelson und Woods sind keine Schauspieler und so lustig wie im Vorfeld proklamiert, sind die Gespräche während einer Zock-Runde nun offenbar auch nicht. „Es war schwierig, da reinzukommen“, sagte Mickelson, „Nachdem ich den Nearest to the Pin auf den Par 3s gewonnen hatte, war ich bereit für einen Kommentar. Aber ich fing an, zu sehr darüber nachzudenken, wie der nächste Schlag aussehen wird.“

„Hier und da Scherze“

„Wir hatten hier und da Scherze“, kommentierte Woods. „Ich weiß nicht, wie es Phil ging, aber ich war sehr fokussiert auf den Wettkampf“, sagte Woods.
Die ganz große Show boten die beiden nicht im Norden von Las Vegas. Und fraglich, ob dieser Sieg für Mickelson wirklich eine größere Bedeutung hat. Letztlich ging es eher darum, Marketing für Wettanbieter zu machen. 
Eine Ablösung der klassischen Turnierformate hat man an diesem Freitag sicher nicht gesehen. Ein bis zwei Mal im Jahr könnte man sich an einen Schaukampf wie diesen allerdings durchaus gewöhnen.
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