Der Fehler der Freizeitgolfer. Gibt es einen Fehler, der nahezu alle Freizeitgolfer eint? Meine Untersuchungen ergeben in der Tat, dass es diesen einen gemeinsamen Fehler gibt!
Die Position im Treffmoment der Pros wird vor allem von der Hüftrotation bestimmt. Bei den Amateuren wird sie von der mangelnden Hüftrotation bestimmt. Dieser eine Fehler hat verheerende Auswirkungen auf den Ballflug.
Die “faule Hüfte”
Die Absicht, den Ball mit den Armen und Händen zu schlagen – völlig egal ob bewusst oder unbewusst – führt jedoch unglücklicherweise dazu, dass der restliche Körper davon abgehalten wird, genau das zu tun, was er eigentlich tun sollte: zu rotieren.
In den allermeisten Fällen kommt ganz automatisch als weiterer Fehler das „Aufstehen“ hinzu. Die Ursache hierfür liegt in der physikalischen Notwendigkeit, dass die Arme und Hände einen Widerstand benötigen, gegen den sie schlagen können.
Genau deshalb spannt sich die Muskulatur in Beinen, Hüfte, Bauch und Brust an, um den erforderlichen Widerstand für die Schlagbewegung zu leisten, sobald der Golfer beginnt, mit den Armen und Händen nach dem Ball zu schlagen. Und verhindert somit jegliche Rotation oder Gewichtsverlagerung, die eigentlich natürlicherweise stattfinden sollte.
Hinzu kommt, dass die Energie, die der Spieler in Richtung Boden entwickelt, eine Kraft in gleichem Maße in die entgegengesetzte Richtung, also in Richtung Himmel, erfordert. Genau deshalb steht der Spieler auf.
Nahezu alle gängigen Fehler sind auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Spieler vor allem den Ball treffen will. Der Schläger kommt von außen nach innen – und generiert so einen Slice. Das Gewicht wird nicht verlagert – und erzeugt so einen fett getroffenen Schlag. Der Kopf geht nach oben – und ist so für einen getoppten Ball verantwortlich. Oder das Schlägerblatt schließt sich – was in einem Pull-Hook resultiert.
Was macht der Pro besser?
Das liegt wohl daran, dass die Pros bereits als Kinder mit dem Golf begonnen haben und sich damals keine Gedanken darüber gemacht haben, den Ball zu treffen bzw. womöglich nicht zu treffen. Ein Kind imitiert, was es im Fernsehen gesehen hat oder was ihm sein Trainer vormacht. Ein Kind lernt Golf also visuell. Mit der Zeit hat es den Golfschwung seines Vorbilds kopiert – und der Ball fliegt dann von ganz alleine.
Das Unterbewusstsein macht sich dabei überhaupt keinen Kopf, den Ball womöglich nicht treffen zu können, sodass die Hüfte und die Schultern – darauf vertrauend, dass der Ball ohnehin getroffen wird – völlig frei drehen können.
Beim Erwachsenen ist der gesamte Schwungablauf dann längst in Fleisch und Blut übergegangen und fest in dem sogenannten „Muscle Memory“ abgespeichert.
Die Lösung: Verzögerung
Jonathan Taylor: Der Engländer und GOLF TIME-Buchautor hat zunächst „The Move“ und schließlich „Swing Simply“ entwickelt, ist Fellow of the English PGA sowie G1 Class Professional der PGA of Germany.
Info: www.swing-simply.com
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