14.03.2023 | 17:32

Neue Ballregeln für Tourpros auf dem Prüfstand

USGA-CEO Mike Whan (Foto: picture-alliance)
Robin Dittrich
Robin Dittrich

Spielen Golfprofis auf den großen Touren bald andere Bälle als bisher? Wie die USGA und der R&A mitteilen, schlagen die Spieler zu weit und erwägen, hier zu reglementieren. Sind Drives von über 300 Metern demnach bald Geschichte?


Geht es nach der United States Golf Association (USGA) und dem R&A, sind Drives jenseits der 300 Yards auf den großen Golftouren bald Geschichte. So wollen die beiden internationalen Regelinstitutionen des Golfsports eine Änderung bei Golfbällen durchsetzen.

Nach rund drei Jahren Forschung und Analysen wollen sich die Organisationen dabei zunächst nicht auf die Schläger der Spieler, sondern auf die Golfbälle konzentrieren.

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Ausrüstungshersteller sollen demnach Golfbälle künftig nach einem bestimmten Muster anfertigen, um die Distanz zu verringern.

Für die USGA und den R&A wäre es erfreulich, wenn die Profigolfer mit dem Driver rund 14-15 Yards kürzer wären – das entspricht rund zwölf bis 14 Meter.

In der aktuellen Saison führt Rory McIlroy hier die durchschnittliche Driving-Distanz mit fast 327 Yards an (299 Meter). Insgesamt sind es auf der PGA Tour derzeit 83 Spieler, die Abschläge jenseits der 300 Yards-Marke (274 Meter) erzielen.

+++ Zum Thema: TaylorMade zu den geplanten Änderungen +++

Rory McIlroy (Foto: picture-alliance)
Rory McIlroy (Foto: picture-alliance)

Für Mike Whan, CEO der USGA (Foto: picture-alliance), ist eine Überarbeitung der Regeln für Golfbälle längst überfällig.

„Die Schlagweiten der Golfprofis hat in den letzten 20, 40 und 60 Jahren stetig zugenommen. Es ist zwei Jahrzehnte her, dass wir unsere Teststandards für Golfbälle überarbeitet haben.“

Regeländerung soll Amateure nicht betreffen

Da der durchschnittliche Golfspieler mit Weiten von über 300 Metern in der Regel wenig zu tun hat, sollen die neuen Golfball-Regeln nicht für den Freizeitsport gelten.

„Wir versuchen, das Richtige für das gesamte Spiel zu tun“, sagte Mika Whan.

Wie werden Golfbälle überhaupt getestet? Die für das Golf-Regelwerk zuständige USGA und R&A vermessen die Golfbälle zunächst, bevor sie von einem Schwungroboter namens „Iron Byron“ mit einem Titan-Driver geschlagen werden. Die Summe aus Carry-Distanz sowie dem Roll des Balles darf dabei 327 Yards (299 Meter) nicht überschreiten.

"Iron Byron" Schwungroboter
„Iron Byron“ Schwungroboter

Wie der Golfball-Hersteller Titleist in einem Bericht zu den neuen Regeln schreibt, könnten dann so gut wie alle heute verkauften Bälle zukünftig nicht mehr von Tourspielern gespielt werden.

Laut Titleist würden die Bälle unter den neuen Standards dann denen aus den 1990er-Jahren entsprechen. Im Jahr 1990 hatte Tom Purtzer mit 279 Yards (255 Meter) die weiteste Durchschnittslänge auf der PGA Tour. Im Jahr 1995 war es John Daly mit 289 Yards (264 Meter) – ein gewaltiger Unterschied zu McIlroys 327 Yards (298 Meter) im Jahr 2023.

Ob die Regeländerungen zu den Golfbällen in Kraft treten werden, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Werden die Änderungen umgesetzt, könnten sie erstmals im Jahr 2026 zur Anwendung kommen.

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