43. Ryder Cup: Fakten & Teams im Überblick
Ryder Cup: Showdown in Wisconsin
43. Ryder Cup. Mit einjähriger Verspätung geht das Event-Highlight diese Woche vom 24. bis 26. September in Whistling Straits über die Bühne. Alle wichtigen Fakten im Überblick.
Es ist drei lange Jahre her, dass Team Europe im Le Golf National vor den Toren von Paris die zwölf besten amerikanischen Spieler mit dem Siegerscore von 17 ½ zu 10 ½ nach Hause schickte.
Der Ryder Cup 2018 in Frankreich war einer der eindrucksvollsten in der Geschichte des Wettbewerbs und gleichzeitig eine Machtdemonstration des europäischen Golfsports.
Die Amerikaner, deren interne Querelen maßgeblich zur Niederlage beigetragen haben, schwören nun für den Ryder Cup 2020 Revanche. Aufgrund der Coronapandemie findet das Spektakel nun um ein Jahr später in Whistling Straits im US-Bundesstaat Wisconsin statt.
Auf dem Papier sind die US-Boys unter der Führung von Steve Stricker einmal mehr klarer Favorit. Doch könnten dem besonnenen Kapitän, der aus Wisconsin stammt, die erneut schwelenden Konflikte der Einzelgänger, man denke nur an die verfeindeten Brooks Koepka und Bryson DeChambeau, wieder einmal einen Strich durch die Rechnung machen.
„Stricks“ versucht krampfhaft den Eindruck zu erwecken, dass alle an einem Strang ziehen. Und mit der Nicht-Berücksichtigung von „Captain America“ Patrick Reed eliminierte er bewusst einen weiteren Brandherd.
Mit sechs Rookies im Team setzt er zudem bewusst auf „frisches Blut“, das nicht mit der Niederlagenserie im Ryder Cup vorbelastet ist. Dass er neben Reed auch noch hochdekorierte Match-Play-Spezialisten wie Billy Horschel und Kevin Kisner außen vor lässt, könnte sich im Nachhinein als Fehler herauskristallisieren.
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Zuversicht bei Team Europe
Die Europäer fliegen mit stolzer Brust und als Titelverteidiger mit der Trophäe im Gepäck über den Atlantik. Kapitän Padraig Harrington ist zuversichtlich, dass seine zwölf Jungs auch im amerikanischen Hexenkessel den Cup erfolgreich verteidigen können.
Der 50-jährige Ire kann dabei auf eine gute Mischung aus erfahrenen Veteranen und drei hungrigen Rookies zurückgreifen. Mit Sergio García und Ian Poulter bekamen zwei Ryder-Cup-Legenden ein Last-Minute-Ticket nach Whistling Straits, dazu wurde der Open-Champion von 2019 Shane Lowry mit einer Wild Card bedacht und bekam damit den Vorzug vor dem wieder erstarkten Justin
Rose.
Mit Bernd Wiesberger findet sich erstmals in der Geschichte des Vergleichskampfs auch ein Österreicher im Ryder-Cup-Aufgebot. Der 35-jährige Burgenländer spielte sich beim letzten Qualifikationsevent, der BMW PGA Championship in Wentworth, gerade noch ins Team.
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Wiesberger: „Die Teilnahme am Ryder Cup war nicht nur ein großes Saisonziel, sondern auch mein Karriereziel. Ich bin überglücklich und sehr stolz auf die Art und Weise, wie wir uns diesen Platz in den letzten Wochen erspielt haben.“
Mit Jon Rahm haben die Europäer den aktuellen Weltranglistenersten im Team, der gemeinsam mit Rory McIlroy und den beiden Wild-Card-Spielern García und Poulter eine wichtige Führungsrolle übernehmen wird.
Ob das jedoch gegen ein US-Team, dem acht Spieler aus den Top Ten der Weltrangliste angehören, reichen wird?
Whistling Straits: Links-Feeling im Norden der USA
Die 43. Austragung des Ryder Cups findet vom 24. bis 26. September im Whistling Straits Resort im US-Bundesstaat Wisconsin statt. Das Luxus-Golfresort mit insgesamt 36 Löchern befindet sich nördlich von Sheboygan und wurde 1998, also vor 23 Jahren, von Herb Kohler, dem CEO der Kohler Company, errichtet.
Der Straits Course orientiert sich an den alten Links-Plätzen des Vereinigten Königreichs und Irlands. Der Platz liegt an einem drei Kilometer langen Abschnitt des Lake Michigan, der bei acht Löchern ins Spiel kommt. Weitere Charakteristika sind eine Herde schottischer Blackface-Schafe, Höhenunterschiede von etwa 24 Metern und drei Steinbrücken.
Der Platz verfügt über riesige, hügelige Grüns, tiefe Topfbunker, grasbewachsene Dünen und einen omnipräsenten Wind, der vom See hereinfegt.
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Ehemaliger Flugplatz
Bevor der Platz gebaut wurde, war das Grundstück ein verlassener Flugplatz namens Camp Haven (1949-1959), mit einem Bach, der durch die Mitte floss. Wisconsin Electric kaufte das Grundstück in den 1970er-Jahren und versuchte, das Kernkraftwerk Haven auf dem Grundstück zu errichten, aber der Bau wurde von Anwohnern und Wisconsin Power & Light (dem größten Stromversorger von Sheboygan County) abgelehnt.
Anfang der 1990er-Jahre verkaufte sie dann die Liegenschaft an die Kohler Company. Herb Kohler engagierte als Platzarchitekt keinen Geringeren als Pete Dye. Während des Baus wurde die ursprüngliche Landschaft des Straits Course mit etwa 800.000 Kubikyards (610.000 m3) Erde und Sand bedeckt.
Auf dem Straits Course fand bereits drei Mal die PGA Championship statt. 2004 gewann der Fidschi-Insulaner Vijay Singh, 2010 holte Deutschlands Martin Kaymer den ersten seiner beiden Major-Titel und 2015 siegte der Australier Jason Day.
Den Platzrekord hält bis heute der Japaner Hiroshi Iwata, dem 2015 in der zweiten Runde der PGA Championship eine 63 gelang.
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Ryder Cup: Die Teams im Überblick
Team USA
Team Europe
Info: www.rydercup.com
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