25.05.2022 | 17:58

Horton Smith – Master Smith

Horton Smith
Marcus Brunnthaler
Marcus Brunnthaler

Horton Smith – Master Smith. Seriensieger, Wunderknabe, bester Putter seiner Zeit und unbesiegt beim Ryder Cup. Doch ein Triumph ließ ihn zur Legende werden: der Sieg beim ersten Masters 1934 in Augusta.


Gut aussehend, top gestylt, schlank, groß: Ein Mann, der ins Auge stach und die Frauenherzen höherschlagen ließ.

Ein Typ, der nicht nur gut aussah, sondern auch ein begnadeter Golfer war. In Zeiten der Wirtschaftskrise deklassierte er die Konkurrenz nach Belieben.

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Doch als 1934 das Turnier der Turniere, das Masters, zum ersten Mal ausgetragen wurde, nutzte er die Gunst der Stunde und machte sich unsterblich. Als erster Golfer der Geschichte durfte Horton Smith in das „Green Jacket“ schlüpfen.

Horton Smith, das Wunderkind

Über Smiths Kindheit ist nicht viel bekannt. Er wuchs in Springfield, Missouri, auf und kam im Alter von zwölf Jahren zum Golf. Keine sechs Jahre später wechselte er ins Profilager und bekam einen Job als Assistent des Clubpros im Springfield Country Club.

Sein eigenes Spiel verbesserte Smith zügig und entschloss sich daraufhin, 1926 ins Profilager zu wechseln.

Jones schaute zu: Smith machte auch 22 Jahre nach seinem ersten Masters-Sieg eine gute Figur
Jones schaute zu: Smith machte auch 22 Jahre nach seinem ersten Masters-Sieg eine gute Figur

1928 gewann er prompt die Oklahoma City Open und legte damit den Grundstein für eine steile Karriere. 1992 kam dann das Jahr der Jahre: Als 21-Jähriger gewann Smith bei 22 Starts acht Mal und wurde ebenfalls acht Mal Zweiter. Seine Karriere verlief aber nicht immer so rosig.

Durch das viele Reisen war Smith unermüdlich mit Schiff, Auto und Zug unterwegs. Das brachte ihm den Spitznamen „Missouri Wanderer“ ein. Doch eines Tages stürzte er und brach sich das Handgelenk.

+++ Zum Thema: Abe Mitchell – der easy Ryder +++

Es sollte aber noch schlimmer kommen: Als Smith mit dem australischen Pro Joe Kirkwood unterwegs war, hielt er während der Fahrt seine Hand aus dem Fenster und streifte dabei ein Schild am Straßenrand. Das Gelenk war erneut gebrochen.

Beinahe hätte es ihn die Karriere gekostet, doch er hatte Glück im Unglück. Die Verletzung verheilte ohne weitere Spätfolgen.

Der Master

Kein Sieg und kein Siegerscheck brachten Smith so viel Ruhm wie der Erfolg beim ersten Masters. Nachdem Craig Wood bereits früh in der vierten Runde, mit 285 Schlägen (-3), ins Clubhaus gekommen war, dachte niemand auch nur ansatzweise daran, dass Wood noch abgefangen werden könnte.

Die ersten fünf Masters-Sieger beim Fototermin 1939: Horton Smith, Byron Nelson, Gene Sarazen, Henry Picard und Ralph Guldahl (v. l.)
Die ersten fünf Masters-Sieger beim Fototermin 1939: Horton Smith, Byron Nelson, Gene Sarazen, Henry Picard und Ralph Guldahl (v. l.)

Klar war nur, dass Smith eine 72 oder besser benötigen würde, um sich den Sieg zu holen. Am 17. Loch, der heutigen Acht, lochte Smith einen unglaublichen Putt aus sechs Metern zum Birdie. Damit war er gleichauf mit dem Führenden und musste auf der letzten Bahn ein Birdie spielen.

Smith ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und nagelte seinen zweiten Schlag einen Meter an die Fahne. Der Putt war keine reine Formsache, denn wer das Masters kennt, weiß, wie schwer und stark onduliert die Grüns in Augusta sind.

Kurz las Smith die Linie und ohne mit der Wimper zu zucken lochte er den Putt und entschied das Turnier für sich.

Smith gehört zu den einzigen drei Spielern, denen es bisher gelang, bei ihrer ersten Masters-Teilnahme auch zu gewinnen. Nach ihm schafften das bis dato nur Gene Sarazen (1935) und Fuzzy Zoeller (1979).

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Die Regenschlacht

Es sollte nicht sein letzter Sieg beim heute wohl berühmtesten Golfturnier der Welt werden. 1936, zwei Jahre nach seinem ersten Triumph in Augusta, gewann Smith sein zweites „Green Jacket“.

Das Masters fiel damals sprichwörtlich ins Wasser: Die Auftaktrunde konnte wegen anhaltender Regenfälle erst am Freitag fertig gespielt werden und somit verschob sich der Ausgang des Turniers um einen Tag.

Die Finalrunde ging damit am Montag zu Ende und war wohl eine der spannendsten Runden in der Geschichte des Masters.

Am 14. Grün lochte Smith einen Chip aus rund 15 Metern zum Birdie und verkürzte den Rückstand zu Harry Cooper auf nur noch einen Zähler.

Vor dem Sieg: Einschlagen auf der Range für den Triumph
Vor dem Sieg: Einschlagen auf der Range für den Triumph

Am nächsten Loch angekommen, schlug Smith seinen zweiten Schlag drei Meter an den Stock und lochte den Putt erneut sicher zum Birdie. Damit war der Vorsprung von Cooper egalisiert und bei noch drei zu spielenden Löchern blieben Smith genügend Chancen, sich sein zweites Major zu sichern.

Als er am vorletzten Grün ankam, erwartete ihn ein fünf-Meter-Putt zum Birdie. Es goss in Strömen und das Grün war komplett aufgeweicht, fast unmöglich zu spielen.

Doch wie Byron Nelson schon einst über Horton Smith sagte, er sei der beste Putter und Chipper, den er je gesehen hätte, lochte Smith auch diesen Putt und siegte schließlich mit einem Schlag Vorsprung.

Am Ende der Saison gewann er auch die Geldrangliste mit insgesamt 7.662 US-Dollar.

Die Majors und ein Eisen

Es war Smith jedoch nicht vergönnt, noch ein weiteres Major zu gewinnen. Bei der U.S. Open wurde er zweimal Dritter, bei der PGA Championship einmal. Sein bestes Ergebnis bei The Open Championship sollte ein geteilter vierter Rang im Jahr 1928 bleiben.

Als erster Golfer versuchte sich Smith an einem „Sandschläger“. Smith benutzte ein 23 Unzen wiegendes Modell, das vom Baumwollfarmer Edward Kerr McClain erfunden worden war. Da das Eisen jedoch eine konkave Form hatte und Smith dadurch den Ball quasi aus dem Bunker löffeln konnte, wurde es wenig später von der USGA verboten.

Die Unterstützung darf nicht fehlen: Horton Smith mit Ehefrau Barbara
Die Unterstützung darf nicht fehlen: Horton Smith mit Ehefrau Barbara

Noch im selben Jahr entwarf Gene Sarazen das moderne Sand Wedge und eröffnete damit ganz neue Möglichkeiten für das Spiel aus dem Bunker. Smith gab immerhin eines seiner Eisen Bobby Jones mit auf den Weg nach England, wo er sich aufmachte, damit den GrandSlam zu gewinnen.

Ein Leben für den Sport

Zu Beginn der Saison 1930 war es erneut Smith, dem es gelang, Bobby Jones bei seinem letzten offiziellen Turnier, der Savannah Open, zu besiegen. Ebenso beeindruckend wie seine Siege auf der Tour war seine Bilanz beim Ryder Cup: Bei fünf Teilnahmen in Folge gewann Smith alle seine Single Matches und ließ dabei seinen Kontrahenten stets so gut wie keine Chance.

Er war jedoch nicht nur ein ausgezeichneter Golfer, sondern auch ein Top-Manager: Smith beendete das College und stellte bald unter Beweis, dass er auch ein exzellenter PR-Berater war.

Im Jahr 1952 wurde Smith zudem zum Präsidenten der PGA of America gewählt und blieb immerhin bis 1954 im Amt. Von 1934 bis 1963 nahm Smith an jedem Masters teil.

Nach seinem offiziellen Rücktritt vom Profisport im Jahr 1941 arbeitete Smith weiter als Golflehrer in Michigan. Nicht lange nach seiner letzten Masters-Teilnahme im Jahr 1963 erkrankte er an der Hodgkin-Krankheit und verstarb wenig später.

Horton Smith

Legende Horton Smith
Legende Horton Smith
  • Geboren: 22.05.1908 in Springfield, Missouri
  • Gestorben: 15.10.1963 in Detroit, Michigan
  • World Golf Hall of Fame: 1990
  • Erfolge: Sieger des ersten Masters 1934 sowie 1936
  • 30 weitere Siege als Profi
  • Fünffacher Ryder-Cup-Teilnehmer und hierbei ungeschlagen in den Einzeln
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