Robin Horvath: Tipps für maximale Längen vom Tee
Drive-Coach – endlich weiter schlagen!
Weitenjagd. Robin Horvath, u. a. German Long Drive Champion 2019, gibt Tipps für maximale Längen vom Tee.
Noch nie wurde so viel über das Thema Schlägerkopfgeschwindigkeit und Schlagweite diskutiert wie aktuell. Und das ist auch gut so. Bryson DeChambeau hat neue Maßstäbe gesetzt und wurde belohnt für seine etwas andere Herangehensweise: Vollgas! Es ist erstaunlich, welchen Hype er losgetreten hat.
Meiner Meinung nach tut das dem Golfsport gut! Das erste Mal seit Langem, dass beispielsweise ein Drive in den normalen Sportnachrichten gezeigt wurde…
Man muss sich das einfach mal vorstellen: Zwei Wochen vor dem Ryder Cup machte DeChambeau mehrere Vollgaseinheiten und zeigte sich in seinen Youtube-Videos total erschöpft und durchgeschwitzt. Er schaute dabei nur auf den Speed und feierte jede Erhöhung der Schlägerkopfgeschwindigkeit.
Jeder Golftrainer würde da wohl den Kopf schütteln. So sieht eigentlich keine Vorbereitung auf den Ryder Cup aus. Doch Bryson lieferte ab – und wie! Er spielte seine Längenvorteile eiskalt aus, gewann mit dem U.S.-Team und flog einen Tag später direkt weiter zur Longdrive-WM.
Und kam dort prompt unter die besten acht – was für ein Typ! Doch nun genug des Lobes. Als Drive-Coach und Long Driver werde ich oft um Rat gefragt: „Wie schlägt man weiter, Robin?“ Darauf gibt es leider keine pauschale Antwort. Natürlich sind gewisse Voraussetzungen wie Beweglichkeit, Technik und Kraft notwendig.
+++ Passend zum Thema: Meet the Hungarian Hulk Robin Horvath +++
Häufig wird versucht, Bryson nachzueifern, und das wiederum halte ich für falsch. Seine Herangehensweise funktioniert für ihn individuell gesehen sehr gut. Dennoch gibt es für den normalen Golfer andere und bessere Wege, um die Schlägerkopfgeschwindigkeit zu erhöhen.
1. Mehr Masse?
Den Ernährungsplan von Bryson kann man im Internet nachlesen. Es wird hier von bis zu zehn Kilogramm mehr Muskelmasse gesprochen. Und insgesamt 20 Kilogramm an Körpergewichtszunahme.
Doch ist Masse wirklich so entscheidend? Ich denke nicht. Erstens ist es kein zu erstrebendes Ziel für den durchschnittlichen Amateurgolfer. Zweitens denke ich grundsätzlich nicht, dass Masse so entscheidend ist.
Auch ich war früher einmal schwerer: 93 Kilogramm, um genau zu sein. Mittlerweile liege ich bei rund 79 kg, und das bei größerer relativer Kraft.
2. Fuss-/Beinarbeit
Hier kann sich der Amateurgolfer einige Punkte von Bryson abschauen. Generell sind die Füße im Amateurbereich zu starr am Boden. Golf ist eine dynamische Sportart, dementsprechend sollten sich auch die Füße bewegen. Das ist sogar besser für den Rücken.
Die Füße initiieren die Bewegung und geben auch die Bewegungsrichtung vor. Denken Sie an Sportarten wie Kugelstoßen, Hammerwerfen und Speerwerfen. Schaut man sich zudem Slowmotion-Aufnahmen von Tourspielern an, so sieht man, dass sich die Füße teilweise sogar vom Boden lösen und die Spieler fast springen.
Denken Sie an früher: Da hat so gut wie jeder seinen linken Fuß im Rückschwung angehoben.
3. Ellenbogen & Gelenke
Bryson möchte seine Schläge – und vor allem seinen Drive – so gut es geht kontrollieren und sperrt dafür absichtlich einige Gelenke. Ersichtlich ist das an seinen Ellenbogen. Diese hält er bereits in der Ansprechposition überstreckt.
Auch seine Handgelenksbewegung kontrolliert er. Für ihn funktioniert das super, bei meinem Konzept sind die Bewegung und die Energieerzeugung über Arme und Handgelenke aber der Hauptpunkt: Wir haben so kräftige Unterarmmuskeln, nutzen diese aber kaum.
Fast jeder Golfer beschwert sich darüber, dass er schlecht über die Hüften und die Wirbelsäule rotiert und nicht beweglich genug ist. Gleichzeitig „sperren“ die meisten Golfer ihre Arme. Dann kann nicht mehr viel gehen. Das Erlernen der richtigen (Zu-)Schlagbewegung ist essenziell.
Info: www.drive-coach.de
aber genau dies ist doch das Thema, wie sieht die richtige Zuschlagbewegung aus