07.01.2021 | 16:06

Schwungtipp an den Kollegen

Thomas Fischbacher
Thomas Fischbacher

Bryson DeChambeau will noch mehr Länge, gibt Tipps an die Kollegen und trainiert sein Puttting mit einem Regenschirm.


Eines muss man Bryson DeChambeau ja lassen: Er schafft es wie kein Zweiter, Schlagzeilen zu produzieren. Auch beim Jahresauftakt der PGA Tour auf Hawaii dreht sich vieles um den hulk-gewordenen Kalifornier auf der Suche nach Länge. DeChambeau hat sich im vergangenen Jahr durch zielgerichtetes und diszipliniertes Training zum Mann mit dem schnellsten Schwung der Tour entwickelt. Doch zurücklehnen kommt für ihn nicht in Frage.

Im Gegenteil: DeChambeau nutzt die freie Zeit weiterhin, um via Schläger noch mehr Kraft auf den kleinen weißen Ball zu transferieren. Er will nicht ruhen, bis der Ball das Schlägerblatt mit mehr als 200 Stundenmeilen verlässt. Das sind mehr als 320 Stundenkilometer. Ein Formel-1-Bolide fährt auf der Zielgerade nicht schneller. Sobald er mit seinem Driver eine durchschnittliche Ballgeschwindigkeit zwischen 207 und 210 mph erreicht habe (aktuell im Schnitt circa 193), wolle er das Streben nach Speed beenden. Oder zumindest kurzzeitig zufrieden sein.

Bryson DeChambeau: Länge von 400 Meter nicht unwahrscheinlich

Auf Hawaii, wo der Wind bläst und die Spielbahnen des Plantation Course in Kapalua eher breit gestaltet wurden, darf sich die Golfwelt zu Beginn des Jahres wohl auf ein paar stattliche Hiebe an die 400 Meter freuen. Auf der Proberunde gelang dem Gewinner der U.S. Open 2020 in Winged Foot bereits etwas, was ihm während einer Turnierrunde noch nicht gelungen war. Er knackte mit seinem Abschlag auf Bahn 18 die Marke von 200 Meilen pro Stunde.

Im Anschluss gab er Spielpartner Mackenzie Hughes Tipps, wie man noch ein paar Meter heraus kitzeln kann. Die Arme strecken während des Rückschwungs und dann extrem schnell zum Körper ziehen. Ob dies Schwungtipps sind, die auch Amateurgolfer besser machen, darf bezweifelt werden.

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Berkshire liefert Inspiration für mehr Länger

Bryson DeChambeau wiederum, bekommt Hilfestellung für die Jagd nach Länge und Speed von einem Rekordhalter. Er verbringt gerne Zeit mit Kyle Berkshire, aktuell Weltranglistenerster der Long-Drive-Athleten und Halter des Rekords für den bisher schnellsten Golfschwung weltweit (228 Meilen pro Stunde Ballgeschwindigkeit).

„Ich habe ein paar Pfunde mehr als er, aber er ist viel schneller als ich“, erklärte DeChambeau beim GolfChannel. „Es ist interessant, jemanden zu haben, zu dem man in dieser Hinsicht aufschauen kann, um zu versuchen, immer schneller zu werden, anstatt zu sagen, ich bin schon der Schnellste auf der Tour und damit bin ich zufrieden. Ich möchte da hin, wo Kyle jetzt ist.“

Damit es auch in der Weltrangliste nach oben geht, verbringt DeChambeau selbstverständlich auch Zeit auf dem Putting-Grün. Auf Hawaii konnte man ihn und sein Team dabei beobachten, wie er beim Trainieren der kurzen Putts mit einem Regenschirm versuchte, zu untersuchen, wie der Wind das Rollverhalten seines Balles beeinflusst.

Wie gesagt: Er schafft es durch seine ungewöhnliche Herangehensweise an seinen Beruf, Schlagzeilen zu produzieren. Mal sehen, ob ihm der Erfolg auch im kommenden Jahr Recht geben wird.

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