Hunter Mahan galt als große Hoffnung der amerikanischen Golfszene und todsicherer Kandidat für Major-Titel. Doch der Amerikaner ist sportlich abgetaucht. Was ist passiert?
Hunter Mahan war einmal die Nummer vier der Welt, Stammkraft beim Ryder und Presidents Cup sowie Seriensieger auf der PGA Tour. Er galt als zukünftige große Nummer der Amerikaner.
Der Hoffnungsträger in einer Zeit, in der die Europäer um Donald, Westwood und Kaymer die vorderen Plätze der Weltrangliste belegten.
Hunter Mahan wurde die tragische Hauptfigur der amerikanischen Niederlage beim Ryder Cup 2010. Man hat die Bilder des weinenden Amerikaners bei der Pressekonferenz noch vor Augen.
Im entscheidenden Match versagten die Nerven. Der fett getroffene Chip in der Partie gegen Graeme McDowell ging in die Geschichte ein.
Dennoch: Viele sahen ihn ihm einen todsicheren Kandidaten auf zukünftige Major-Siege.
Das Potential, Großes zu vollbringen, deutete er mit seinen WGC-Titeln beim Bridgestone Invitational 2010 und beim Match-Play in der Wüste Arizonas 2012 an. Acht Mal landete er auch bei Major-Events unter den besten Zehn.
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Hunter Mahan: Bis auf Rang 859 abgerutscht
2013 führte nach 36 Löchern bei der RBC Canadian Open, trat aber am Wochenende nicht mehr an. Der Grund: Er wollte die Geburt seiner Tochter miterleben – eine nachvollziehbare Priorisierung. 2014 gewann der das Auftakt-Turnier der FedExCup-Playoffs. Doch seither geht es bergab.
Zehn Jahre lang war er Stammkraft bei Majors und WGC-Turnieren. Diese eindrucksvolle Serie endete 2016. Mittlerweile ist Hunter Mahan 35 Jahre alt und von einem Major-Sieg weiter denn je entfernt.
Im vergangenen Jahr folgte der Abrutsch auf den 859. Rang der Weltrangliste. Ende 2017 konnte er seinen Status auf der PGA Tour gerade noch über den Umweg Web.com Tour Finals verteidigen.
Was ist passiert?
„Ich bin Vater und Ehemann, und das hat Priorität“, erklärte Hunter Mahan der Associated Press. „Es geht eine Menge vor sich. Es ist nicht so einfach, sich auf beide Dinge zu fokussieren.“
Mahan hat das verloren, was ihn in den guten Jahre so ausgezeichnet hat: Das enorm solide Ballstriking. Tiger Woods soll Mahan während eine Proberunde einmal gesagt haben, er fände es ungemein langweilig, derart solide zu spielen: Fairway, Grün, Putten. Kaum Streuung. Es war als Kompliment gemeint.
Tipps von Bubba Watson?
Doch die selbstverständliche Präzision ist gewichen. Hunter Mahan hat Probleme damit, Grüns und Fairways zu treffen und dies spiegelt sich seit einigen Jahren auch in den Ergebnissen wider. Mahan schafft es nicht mehr, Top-Platzierungen einzufahren.
Die gute Nachricht ist erstmal: Mahan kann weiterhin in der ersten Liga abschlagen. Er hat ein weiteres Jahr die Zeit, sein Spiel zu stabilisieren.
Bubba Watson hatte lange ebenfalls Probleme, den Spagat zwischen Familienvater und Golf-Profi hinzubekommen. Watson dachte sogar ans Aufhören. Er gewann vergangene Woche bei der Genesis Open.
Vielleicht hat er ein paar Tipps für seinen alten Weggefährten …
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